Samstag, 17. Dezember 2016

Die Kinderterroristen des “Islamischen Staates”

Warum Extremistenorganisationen zunehmend Minderjährige als Kämpfer, Mörder und für Selbstmordattentate einsetzen
 
von Birgit Cerha
 
Die Festnahme eines Zwölfjährigen, der einen Bombenanschlag auf den Weihnachtsmarkt in Ludwigshafen geplant haben soll, wirft ein Schlaglicht auf die laut Experten „in beispiellosem Ausmaß“ zunehmende Mobilisierung von Kindern und Jugendlichen für Terrorakte durch radikale Islamistenorganisationen wie den „Islamischen Staat“ (IS), die nigerianische Boko Haram und die afghanischen Taleban.

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“Wir schmelzen wie Kerzen”

Angesichts der Welle von Terror, Entführungen und Morden, kann das Christentum in seiner nahöstlichen Geburtsregion überleben?
 
„Sie haben mein Auto zerstört, meine Kirche vor meinen Augen in Brand gesteckt. Sie haben mir ins Bein geschossen. Neun Tage lang haben sie mich gefangen gehalten , meine Nase, meine Zähne mit einem Hammer eingeschlagen, einen Wirbel gebrochen. Christ sein im Irak ist eine unmögliche Mission“, klagt der Priester Douglas Bazi. „Wie können meine Glaubensbrüder hier och existieren?“

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Donnerstag, 15. Dezember 2016

Zeit für die Wahrheit

von Birgit Cerha
 
Syrien erlebt nicht nur einen Krieg, der sich in die Reihe der grausamsten der Neuzeit einordnet. Es ist ein Krieg, der trotz modernster Kommunikationsmittel die Außenwelt weitgehend ratlos lässt. Was dort an Verbrechen und Barbareien tatsächlich geschah und geschieht, von wem verübt, bleibt bisher weitgehend im Dunkeln. Wenn Assad beklagt, dass der Westen das Leid der in Ost-Aleppo eingeschlossenen Zivilisten beweint und jenes in den von ihm kontrollierten Gebieten ignoriert, so betreibt er nach alter Manier Propaganda. Und dennoch enthält die Kritik so manche Wahrheit.

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Aleppo und kein Ende der Pein

Zusammengebrochener Waffenstillstand – keine Hilfe für verwundete Zivilisten – ein neues Kapitel des Elends beginnt in Syrien
 
von Birgit Cerha, 
 
„Verwundete und Tote liegen in den Straßen. Niemand kann sie retten, niemand kann sie bergen.“ Wieder dringen Rufe totaler Verzweiflung aus Ost-Aleppo, nachdem der Dienstag abend zwischen Diktator Assads Verbündeten Russland und der die Rebellen unterstützenden Türkei vereinbarte Waffenstillstand kaum eine Stunde gehalten hatte. Bomben des Regimes fallen wieder auf die letzten Widerstandsnester in der einst wichtigsten Wirtschaftsmetropole des Landes. Tausende, vielleicht Zehntausende Menschen bleiben eingeschlossen.

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Freitag, 9. Dezember 2016

Ein Wendepunkt im Syrienkrieg

Der bevorstehende Verlust Ost-Aleppos raubt den Rebellen jede Siegschance – Doch ein Friede bleibt in weiter Ferne
 
von Birgit Cerha
 
Aleppo bebt. Jets des syrischen Regimes und seines russischen Retters bombardieren konsequent,  gnadenlos und menschenverachtend den Ostteil der Stadt und die Umgebung. Niemand kann mehr in der dreiwöchigen Schlacht um dieses wichtigste Zentrum der Opposition gegen Assad die Toten zählen. Hunderte Zivilisten sind es. 31.500 sind laut UNO in einer Woche geflüchtet. Eingeschlossen ist eine Viertelmillion, darunter Zehntausende Kinder, hilflose Zielscheibe der mächtigen Bomber. Um nicht eingekesselt zu werden, zogen sich die Rebellen Donnerstag aus der Altstadt zurück. Sie verloren damit seit Mitte November rund 80 Prozent der von ihnen seit 2012 gehaltenen Teile Aleppos. Siegessicher weist Assad das Angebot der Rebellen und internationale Appelle für einen Waffenstillstand zurück. Sein totaler Sieg über diese größte und strategisch so wichtige Metropole erscheint unabwendbar. Die Kampfmoral seiner Gegner hat einen Tiefpunkt erreicht.

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Dienstag, 29. November 2016

Wendepunkt im Syrienkrieg

von Birgit Cerha
 
Verzweiflung, Zorn, aber auch tiefe Resignation hat die Menschen im eingeschlossenen Ost-Aleppo erfasst, während Milizen des Assad-Regimes ihren größten militärischen Erfolg seit 2012 absichern.  Seit Assads bewaffnete Gegner vor vier Jahren den Ost-Teil der Stadt erobert hatten, gelang es den Regierungskräften trotz heftiger Bombardements und gnadenloser Blockade nicht, Syriens wichtigste Metropole wieder unter ihre Kontrolle zu zwingen. Das Kriegsverbrechen der Aushungerung und massive Bombardements haben nun urch den Fall des Nordens von Ost-Aleppo die Situation dramatisch verändert. Den durch konstante Bombardements terrorisierten Menschen (mehr als 200.000) im Rest des Rebellengebietes bleibt nur die Wahl, auszuharren und sich ihrem Schicksal zu ergeben oder die Flucht in vielleicht noch größere Gefahren zu riskieren.

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Montag, 21. November 2016

Trügerische Hoffnung auf „Morgenröte“

von Birgit Cerha
 
„Morgenröte des Sieges“ nennt Russland die Großoffensive, die endlich das Grauen des fast sechsjährigen Krieges in Syrien beenden soll. Gemeinsam mit seinem Schützling Assad setzt der Putin voll auf militärischen Sieg, eine Strategie, die, wie er hofft, der neugewählte US-Präsident Trump mit ihm teilt oder zumindest tatenlos hinnimmt.

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Aleppo: Was bleibt ist einzig die Hoffnung auf den Tod

Während Assad und Putin neue strategische Fakten schaffen, beginnt der Hunger für  Hunderttausende Menschen Im belagerten Stadtteil

von Birgit Cerha

„Über uns fliegen mehr Kampfjets als Vögel. Der Tag des Jüngsten Gerichts ist angebrochen.“ So beschreibt ein Lehrer im belagerten Ost-Aleppo die Todesängste der 250.000 Zivilisten in der einst größten Metropole Syriens. Bewohner zählten mehr als 900 Luftangriffe an einem einzigen Tag. Seit Russland und das von ihm unterstützte Assad-Regime Dienstag eine dreiwöchige Kampfpause beendeten prasseln Bomben und Granaten auf Rebellenpositionen und zivile Ziele in nie dagewesener Intensität nieder. Den Eingeschlossenen bleibt nach den Worten eines der Zivilschutzfreiwilligen der „Weißen Helme“ nur noch die Hoffnung auf den Tod.  In Ost-Aleppo, wo seit Juli keine Hilfslieferungen eintrafen, gehen die Notvorräte  zur Neige. Das Aushungern, Assads bereits in anderen Rebellengebieten erfolgreich angewandte Strategie, hat begonnen.
Assad und Russlands Präsident Putin nutzen die Wahlturbulenzen in den USA, um in Syrien neue strategische Fakten zu schaffen, den Spielraum Trumps einzuengen, wenn er im Januar die Macht übernimmt. Die Eroberung des von etwa 4000 Rebellen der „Jabhat Fatah al Sham“ (ehemals Al-Kaida Ableger Al-Nusra) kontrollierten Stadtteils ist zentrales Ziel, das die Position des Diktators stärken, den Krieg allerdings keineswegs beenden würde. Da sich weder die Rebellen ergeben, noch die Zivilbevölkerung Russlands Angebot eines humanitären Korridors annehmen wollen, setzt Assad auf die volle Zerstörung dieses Stadtteils. Zugleich versucht Putin, sich von solchen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu distanzieren und betont, sein Kriegsgerät würde, wie in den vergangenen drei Wochen, Ost-Aleppo schonen. Denn die Beteiligung an Massenmorden unter der hilflosen Zivilbevölkerung Ost-Aleppos würde jede Aussicht auf eine gemeinsame Suche mit den USA nach einem Ende des Blutvergießens zunichte machen. Umso massiver schlagen russische Bomben und Marschflugkörper, erstmals von dem bei Tartus stationierten Flugzeugträger Admiral Kuznetsov abgefeuert,  in  Idlib und Homs ein, in Regionen, die von der eben erneut von den USA als Terror-Organisation eingestuften Nusra kontrollierten werden.

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Donnerstag, 10. November 2016

Nahost: Zwischen Schock und Frustration

 
Kommentatoren im Nahen Osten reagieren mit einer Mischung aus Entsetzen, Gleichgültigkeit und Ratlosigkeit auf die Wahl Donald Trumps. Nach jüngste Umfragen hatte eine Mehrheit der Menschen in der Region Hillary Clinton favorisiert, denn nach Trumps anti-muslimischen Äußerungen zu Jahresbeginn hat sich in der arabischen Welt der Eindruck verstärkt, dass die USA eine rassistische, imperialistische Nation sei, die den Nahen Osten ausbeuten und unterjochen wolle. Trump zeige nur das wahre Gesicht der Supermacht. Zugleich hat US-Präsident Obamas zunehmender Rückzug aus der Region viele davon überzeugt, dass US-Präsidentschaftswahlen für ihr Leben und ihre Zukunft die Relevanz verloren hätten. Trumps bis heute völlig fehlendes Nahost-Konzept spricht dabei für sich.

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Dienstag, 25. Oktober 2016

Mosul-Offensive verschärft regionale Konflikte

Widersprüche über Militärattacken der Türkei – Iran stellt sich hinter Bagdad im eskalierenden Streit mit Ankara
 
von Birgit Cerha
 
„Es ist völlig inakzeptabel wenn ein Land unter dem Vorwand des Anti-Terrorkampfes oder anderer Verbrechen die Souveränität (eines anderen Staates) zu verletzen sucht.“ Mit dieser Erklärung seines Außenministeriums stellte sich der Iran Montag offen auf die Seite des Iraks in dem sich verschärfenden Konflikt Bagdads mit der Türkei.  In offensichtlicher Untermauerung der türkischen Position in der gegenwärtigen Kampagne zur Befreiung der irakischen Stadt Mosul von der Terrormiliz des „Islamischen Staates“ IS, hatte der türkische Premier Yildirim Sonntag bekanntgegeben, nahe von Mosul stationierte türkische Soldaten hätten auf die Stadt vorrückende kurdische Peschmerga-Einheiten mit „Artillerie, Panzern und Haubitzen“  unterstützt. Sie seien damit einer ausdrücklichen Bitte der Kurden gefolgt. Die irakische Militärführung hingegen wies rasch diese Behauptung zurück.

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Dienstag, 18. Oktober 2016

Iraks Zukunft steht auf dem Spiel

von Birgit Cerha

Die Schlacht um Mosul, die härteste und möglicherweise entscheidenste, die bisher gegen die Terroristen des „Islamischen Staates“ (IS) geschlagen wurde, dürfte nicht nur das Schicksal dieser barbarischen Miliz im Irak besiegeln und damit den Traum von einem weltweiten „Kalifat“ zerstören. Nicht nur steht hier die Überlebenskraft dieser brutalen Organisation auf dem Spiel. Es geht um weit mehr: Kann dieser einst von Kolonialmächten geschaffene irakische Staat nach den enormen durch den IS seit 2014 ausgelösten militärischen, sozialen, ökonomischen und politischen Turbulenzen überhaupt noch überleben?
Kein Zweifel, die Niederlage des IS als Territorialmacht hätte dramatische Auswirkung auf das Schlachtfeld Syrien. Sie könnte das Assad Regime stärken oder auch andere islamische Rebellen, wie die mit Al-Kaida verbündete Jabhat Fatah al Sham. Unvorhersehbare Folgen sind seit langem die Konstanten dieses Konflikts.

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Irakisches Militär startet Großoffensive gegen den „Islamischen Staat“

Schlacht um Mosul könnte eine Million Zivilisten in die Flucht zwingen – Größte humanitäre Katastrophe befürchtet
 
von Birgit Cerha
 
 
Über der nord-irakischen Millionenstadt Stadt Mosul steigen riesige schwarze Rauchwolken auf. Die seit vielen Monaten geplante und immer wieder aufgeschobene Entscheidungsschlacht gegen die Terrormiliz des „Islamischen Staates“ (IS) im Irak hat begonnen.  Um Luftangriffe der von den USA geführten internationalen Allianz auf ihre wichtigste Hochburg im Zweistromland zu verhindern, verbrennen die IS-Jihadis Öl und Autoreifen.  Seit langem haben sie intensiv die Verteidigung der zweitgrößten irakischen Stadt vorbereitet, auf die seit Montag Kolonnen von Militärfahrzeugen zusteuern. Die vergangenen zwei Wochen hatte die US-Koalition die Region um Mosul heftig bombardiert, nun rücken etwa 30.000 Angehörige der irakischen Armee und Polizei vom Süden her auf die Stadt vor, während die kurdische Peschmerga-Einheiten begannen, bis an die östlichen und nördlichen Stadtränder vorzustoßen. Sieben Dörfer haben sie dabei  binnen weniger Stunden vom IS befreit, während Angehörigen der US-Sondereinheiten nahe der Front irakische Soldaten beraten.

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Freitag, 23. September 2016

“Wir sterben Tausende Tode”

Der Aufschub humanitärer Hilfe stürzt Syriens gequälte Zivilbevölkerung in totale Verzweiflung


Von Birgit Cerha

Auf den von Regierungstruppen eingeschlossenen Ostteil der syrischen Metropole Aleppo prasseln wieder die Bomben nieder. Die 270.000 Bewohner stehen im Schock seit die UNO nach der Attacke auf einen UN-Hilfskonvoi  alle Lieferungen lebenswichtiger Güter verschob. Zugleich signalisiert Assad durch den Angriff auf eine medizinische Einrichtung, bei dem vier Ärzte ums Leben kamen, seine Entschlossenheit, den Bombenterror gegen zivile und humanitäre Einrichtungen fortzusetzen, um die Bevölkerung zu zermürben.

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Mittwoch, 21. September 2016

Attacke auf Hilfskonvoi zerstört Friedenshoffnungen

Humanitäre Situation in Syrien dramatisch verschärft, während sich die Spannungen zwischen den USA und Russland verschärfen
 
 von Birgit Cerha

„Schock und Abscheu“ empfinden Vertreter internationaler humanitärer Organisationen  über die Luftangriffe auf einen Hilfskonvoi nahe der belagerten syrischen Stadt Aleppo. 18 der 31 Lkws des syrisch-arabischen Roten Halbmonds und der UNO, die etwa 78.000 der insgesamt rund 250.000 in Ost-Aleppo eingeschlossene Menschen mit dem Lebensnotwendigsten versorgen sollten, wurden zerstört und mindestens 20 Mitarbeiter der Organisationen beim Abladen der Hilfsgüter getötet. Die Attacke vernichtete jede Hoffnung, dass ein von Russland und den USA ausgehandelter Waffenstillstand der hungernden und verzweifelten Zivilbevölkerung Syriens Linderung bringen und vielleicht allmählich sogar die Tür zu einer Friedenslösung öffnen könnte.  Laut der „syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ dürften die Angriffe entweder von syrischen oder russischen Flugzeugen durchgeführt worden sein. Moskau weist diese Behauptung zurück, während die USA  Russland als wichtigstem Verbündeten des Assad-Regimes die Hauptverantwortung für die Tragödie zuschieben, selbst wenn keine russischen Flugzeuge  beteiligt gewesen wären.

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Montag, 12. September 2016

Hoffnung auf eine Wende im Syrienkrieg

Militärische Partnerschaft zwischen den USA und Russland könnte den Weg zu einer politischen Lösung öffnen – Doch es gilt enorme Hürden zu überwinden
 
von Birgit Cerha
 
Während die syrische Luftwaffe rasch vor Inkraftreten des von Russland und die USA beschlossenen Waffenstillstandes ihre militärische Position durch heftige Bombardements zu verbessern sucht, halten sich humanitäre Organisationen bereit, um ab Montag rasch Hilfsbedürftige im Kriegsgebiet zu versorgen. Die Feuerpause soll endlich das Leid der gequälten Zivilbevölkerung mildern. Das ist das deklarierte Ziel, das US-Außenminister Kerry und sein russischer Amtskollege Lavrov nach monatelangen Verhandlungen primär erreichen wollen. Unter der betroffenen Zivilbevölkerung mischt sich die Hoffnung auf eine Atempause mit tiefem Mißtrauen. Viele befürchten, Diktator Assad werde die Feuerpause nutzen, um seine Streitkräfte neu zu organisieren und so die lange umkämpfe Metropole Aleppo wieder vollends unter seine Kontrolle zu zwingen. Auch dem Assad durch massive Luftbombardements unterstützende Russland vertraut kaum jemand. Selbst die Autoren des Friedensplans verhehlen deshalb nicht gewisse Zweifel am Erfolg ihrer Initiative, und doch könnte sie eine Wende in diesem grauenvollen Gemetzel einleiten.

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Donnerstag, 8. September 2016

28 Millionen Kinder weltweit auf der Flucht

Alarmierender Bericht des UN-Kinderhilfswerks: Jeder zweite Schutzsuchende ist minderjährig, vielen drohen Missbrauch und Ausbeutung, Tausende verschwanden
 
von Birgit Cerha
 
Allein, klein und schwach und dennoch wagt eine immer größere Zahl von Kindern oft unter Todesgefahr die Flucht aus ihrer Heimat. Viele verlieren unterwegs ihr Leben und für eine wachsende Zahl der anderen,  erweisen sich die Hoffnungen als Trugschluss. Vor diesem Hintergrund richtet das UN-Kinderhilfswerk Unicef einen Appell an das Weltgewissen, die heranwachsende Generation zu schützen. Im Vorfeld der Gipfeltreffen zur Flucht- und Migrationsbewegungen am 19. Und 20. September in New York veröffentlichte die Organisation den ersten umfassenden Bericht über das globale Ausmaß dieser Entwicklung. Danach wachsen weltweit fast 50 Millionen Kinder als Folge von Migration oder Flucht in der Fremde auf, 17 Millionen von ihnen wurden im eigenen Land durch Krieg und andere Gefahren vertrieben, elf Millionen suchten im Ausland Zuflucht. Mehr als 20 Millionen verließen ihre Heimat wegen extremer Armut. Als Folge der globalen Konflikte stieg die Zahl der Flüchtlinge unter 18 Jahren seit 2011 um 75 Prozent. Unicef unterscheidet klar zwischen Flüchtlingen (die aufgrund einer begründeten Angst vor Verfolgung ihr Heimatland verlassen) und Migranten (die in ein anderes Land auswandern, um dort zu leben und zu arbeiten).

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Donnerstag, 1. September 2016

Ein Schlag für den „Islamischen Staat“

Die Terrormiliz verliert in einer Phase schwerer militärischer Niederlagen mit Abu Mohammed al-Adnani ihr Sprachrohr und wichtigsten Strategen
 
 von Birgit Cerha

Fünf Millionen Dollar hatten die USA auf den Kopf Abu Mohammed al-Adnanis ausgesetzt. Ob der Propagandachef der Terrormiliz des „Islamischen Staates“ (IS) in der nordsyrischen Provinz Aleppo tatsächlich durch eine US-Drohne oder – wie Moskau behauptet - durch russische Militärschläge ums Leben kam, ist vorerst unklar. Jedenfalls bestätigte der IS Dienstag abend den Tod seines zweitwichtigsten Führers, ohne Zweifel der schwerste Rückschlag für die Miliz seit Beginn ihres Blitzkrieges im Nahen Osten vor mehr als zwei Jahren.
Adnanis Bedeutung für den IS kann kaum überschätzt werden. 

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LEXIKON: Die militärischen Kräfteverhältniss in Nahost

Durch sein verstärktes Militärengagement in Syrien will Russland den Eindruck erwecken, dass es die USA in den Entscheidungen der Region vollends an den Rand drängt. Der Militärstützpunkt, den Moskau seit Jahrzehnten bei der syrischen Hafenstadt Latakia unterhält, ist zu klein für die Stationierung großer Langstreckenbomber wie der „TU-22M3“, die nun vom iranischen Hamadan Richtung Syrien fliegen. Teheran ermöglichte den Russen  weitaus schlagkräftigere Einsätze gegen Rebellen.

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Dienstag, 30. August 2016

Wachsende Angst vor Eskalation in Nord-Syrien

Was sind Ankaras nächste Ziele? - Die Kurden der Region fühlen sich wieder verraten von den Mächtigen der Welt
 
von Birgit Cerha
 
Während türkische Einheiten und die mit ihnen unterstützten syrischen Rebellen der „Freien Syrischen Armee“ (FSA) immer tiefer in nordwest-syrisches Territorium vordringen, drohte der türkische Präsident Erdogan Montag, den Kampf fortzusetzen, bis die syrisch-kurdische Miliz „YPG“ vernichtet ist. „Terroristen“ nennt er diese Kurden, die nie Gewalt gegen die Türkei verübt hatten. Türkische Kampfflugzeuge flogen über dem syrische Grenzgebiet und türkische Artillerie attackierte YPG-Positionen. Laut Oppositionskreisen nahm die FSA mit Hilfe türkischer Jets aus der Luft etwa ein Dutzend Dörfer in der von der „Syrischen Demokratischen Front“ (SDF) kontrollierten Region südlich von Jarablus ein.  Aus  21 Dörfern südlich und westlich dieser bis zu Beginn der türkischen Militäroperation Mittwoch von der Terrormiliz des „Islamischen Staates“ (IS) kontrollierten Grenzstadt, hat unterdessen die FSA die Kurdenmiliz  vertrieben. Einige Dörfer wurden total zerstört. Nach syrischen Oppositionskreisen starben bei heftigen Kämpfen bisher mehr als 35 Zivilisten. Insgesamt sollen in den vergangenen vier Tagen 150 Kurden und etwa 60 pro-türkische Kämpfer ums Leben gekommen sein.

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Samstag, 27. August 2016

Die Hölle in einem kulturhistorischen Juwel

Der Krieg tötet Menschen, die Geschichte, den jahrhundertealten Geist der Toleranz und gefährdet damit auch das Zusammenleben in der gesamten Region
 
von Birgit Cerha
 
Das Grauen lässt sich nicht mehr in Worte fassen. Während die letzten immer noch in Syriens heißumkämpfter einstiger Wirtschaftsmetropole ausharrenden Ärzte verzweifelte Hilferufe an die Mächtigen der Welt richten, ringen internationale Hilfsorganisationen um Worte, die die Hölle Aleppos auch nur annähernd beschreiben können. Um eine gleichgültige Welt angesichts der unerträglichen Pein einer hilflosen Zivilbevölkerung aufzurütteln, nennt das „Internationale Komitee vom Roten Kreuz“ die Schlacht um Aleppo „einen der verheerendsten Konflikte der Neuzeit“ und Stephen O’Brien, UN-Koordinator für humanitäre Angelegenheiten, spricht vom „Gipfel des Horrors“.
„Die Bestien der Finsternis sind erwacht“, klagt der Aleppiner Poet Fouad Mohammed Fouad und sie haben Aleppo nach den Worten des Schriftstellers Khaled Khalifa „in eine seelenlose Stadt“ verwandelt. In nur wenigen Monaten  stürzte eine tausendjährige Zivilisation in Trümmer. Der Krieg raubt das Leben Tausender Menschen und den Überlebenden ihre Geschichte. Kein Ende ist in Sicht.

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Die Yeziden verlieren ihre Zukunft

Von unvorstellbaren Gräueltaten gezeichnet fordert die kleine kurdische Religionsgemeinschaft Gerechtigkeit und Frieden, während der Genozid immer noch anhält
 
 von Birgit Cerha

Im August 2014 erreichte der Terror der radikalen Miliz des „Islamischen Staates“ (IS) im Irak eine neue Dimension. Der größte Teil der Weltgemeinschaft zweifelt unterdessen nicht mehr daran, dass es Genozid war, als fanatisierte IS- Islamisten Tausende Männer und ältere Frauen der alten kurdischen Religionsgemeinschaft der Yeziden im nord-irakischen Sindschar massakrierten, die Kinder von den Müttern trennten und 5.000 jüngere Frauen und Mädchen in sexuelle Sklaverei zwangen. Etwa 1.800 von ihnen konnten seither flüchten oder wurden für Tausende Dollar von ihren Familien oder wohlwollenden Bürgern freigekauft. Doch etwa 3.200 Frauen und Mädchen bleiben bis heute in der Gewalt barbarischer Jihadis, die sie in den immer noch von ihnen kontrollierten Gebieten Süd-Sindschars, in Mosul oder auch in syrischen Regionen gefangen halten.

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Freitag, 26. August 2016

Syrien: Wo bleibt der Aufschrei?

von Birgit Cerha
 
Erstmals hat ein UNO Gremium nach dem Tod von mehr als tausend Menschen nun den Einsatz chemischer Waffen in Syrien bestätigt, in diesem Krieg, der an Barbarei kaum noch zu übertreffen ist. Immerhin. Doch mindestens ebenso erschreckend ist das klägliche Versagen der internationalen Gemeinschaft, die hilflos und meist auch wortlos diesem unermesslichen Leiden der Zivilbevölkerung zusieht. Das Schweigen angesichts des Terrors ist ein Zeichen unfassbarer Ohnmacht der Mächtigen dieser Welt, zugleich aber auch einer zutiefst beunruhigenden Abstumpfung des Weltgewissens angesichts der eklatanten Kriegsverbrechen, der Bilder des Grauens, die in die Wohnstuben flimmern. Wo bleibt der Aufschrei? Das fragen sich zunehmend die Opfer und deren verzweifelte medizinische Helfer.

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UNO bestätigt Einsatz von chemischen Waffen in Syrien

Klare Beweise gegen das Assad-Regime und die IS-Terror-Miliz
 
von Birgit Cerha
 
Während die Türkei ihre Mittwoch begonnene Bodenoffensive in der Türkei verstärkt, veröffentlichte eine UN-Untersuchungskommission Donnerstag einen Bericht, der erstmals in dem fünfjährigen Krieg keine Zweifel mehr offenlässt, dass das syrische Regime und die Terrormiliz des „Islamischen Staates“ (IS) in den vergangenen zwei Jahren in Syrien Chemiewaffen eingesetzt hatte. Nachdem die von der Türkei unterstützten syrischen Rebellen binnen weniger Stunden in die syrische Grenzstadt Jabalus einmarschiert waren, verstärkte die türkische Armee Donnerstag, den zweiten Tag der Offensive, ihr Panzerkontingent ins Nachbarland auf 20 – und dies, obwohl der deklarierte Hauptgegner IS seine Kämpfer aus der Stadt und deren Umgebung Richtung Süden abzogen hatte, um eine direkte Konfrontation mit der Türkei zu vermeiden. Die von Ankara erwünschte Errichtung einer Pufferzone entlang der Grenze ist damit zumindest im Westen schon fast gelungen. Doch der verstärkte Panzereinsatz gilt den Kurden, die Ankara über den Euphrat nach Westen zurückdrängen und so lange die Militärpräsenz im syrischen Grenzgebiet aufrechterhalten will, bis dies erreicht ist. Auch von den USA diplomatisch unter Druck gesetzt, begannen die kurdischen Kämpfer Donnerstag tatsächlich ihren Rückzug.

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Montag, 8. August 2016

In Aleppo entscheidet sich Syriens Schicksal

Von Islamisten geführte Rebellen brechen Blockade – Hunderttausende Zivilisten werden Opfer eines erbarmungslosen Existenzkampfes
 
Von Birgit Cerha
 
Von den Moscheen Ost-Aleppos erschallen Koranverse. Trotz drohender Luftangriffe stürmten die Menschen freudig in die Straßen. Sie feiern die Jihadis als Retter, nachdem diese am Wochenende den einmonatigen Belagerungsring um ihren Stadtteil durchstoßen hatten. Bis zu 300.000 Zivilisten könnten die endlosen Qualen des Aushungerns durch das Regime Assad erspart bleiben. Siegesbewusst kündigen die Rebellen den Beginn zur Befreiung der gesamten Stadt an. Hat sich nach monatelangen Schlägen der von Russland und dem Iran massiv unterstützten Regierungskräfte das Kriegsglück gewendet?

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Wer trägt Schuld an Syriens Alptraum?

Die katastrophalen Folgen einer irregeleiteten internationalen Politik und wachsender Ohnmacht
 
von Birgit Cerha
 
Als syrische Kinder in den vergangenen Tagen im  Ostteil Aleppos mit Hilfe brennender Autoreifen eine Art „Flugverbotszone“ schufen, um syrische und russische Bomber von den tödlichen Angriffen auf die Zivilbevölkerung abzuhalten, illustrierten sie der zivilisierten Welt mit beschämender Deutlichkeit nicht nur die Verzweiflung von rund 300.000 hilflos eingeschlossenen und dem Tyrannen Assad ausgesetzten Menschen, sondern auch das katastrophale Versagen der internationalen Gemeinschaft. Nicht amerikanische, europäische, deutsche Führer, nicht die UNO, nicht humanitäre Organisationen konnten Syriens Diktator und seine russische Schutzmacht von der mittelalterlichen Methode des allmählichen Aushungerns der Zivilbevölkerung, bei gleichzeitig gnadenlosen Bombardierungen der zivilen Infrastruktur -  dem vielleicht größte Kriegsverbrechen in diesem an Barbarei kaum zu übertreffenden fünfjährigen Krieg - abbringen. Die Gefahr des Massenmordes und unsagbarer Pein ist auch nach dem militärischen Erfolg der Rebellen vom Wochenende nicht gebannt.

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Neue strategische Partnerschaft in Nahost?

Russland, Iran und die Türkei suchen Gemeinsamkeiten zur Lösung eigener und regionaler Probleme – Ohne westliche Einmischung
 
von Birgit Cerha
 
Russische Kommentatoren sehen bereits erste Ansätze einer regionalen Neuorientierung von West nach Ost. Liegt die Zukunft des Mittleren Ostens in einem Dreierbund, den Russland, der Iran und die Türkei erstreben? So manche Ansätze dafür lassen sich tatsächlich bereits erkennen.

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Freitag, 29. Juli 2016

Al-Nusra stellt den USA eine Falle

Die islamistische Rebellengruppe bricht scheinbar mit „Al-Kaidas“ äußerer Führung, um ihre Position in Syrien weiter zu verstärken
 
 Von Birgit Cerha

Zum erstenmal zeigte Abu Mohammed al-Jolani, der geheimnisvolle Führer der stärksten islamischen Rebellengruppe in Syrien, „Jabhat al Nusra“,  sein Gesicht, als er Donnerstag  über Video das Ende seiner Organisation und die Neugründung der „Jabhat Fateh Al-Sham“ (Front für die Eroberung der Levante“) verkündete. Rasch ging die Nachricht um die Welt, Nusra hätte damit den offiziellen Bruch  mit dem Terrornetzwerk der „Al-Kaida“ besiegelt. 

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Freitag, 22. Juli 2016

Türkei-Krise schwächt Kampf gegen die IS-Terrormiliz


Wie der Sieg Erdogans gegen die Putschisten und die ihm folgende Hexenjagd Strategien und die Stabilität in der Region verändern könnten
 
Von Birgit Cerha

Der gescheiterte Putschversuch gegen den türkischen Präsidenten Erdogan versetzte  den ohnedies so turbulenten Mittleren Osten in Schock, weckte aber auch neue Hoffnung. Auch wenn Erdogan seine Macht retten konnte, rechnen Analysten der Region mit vielleicht einschneidenden außenpolitischen Veränderungen, insbesondere eine Kehrtwende der türkischen Syrienstrategie.

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Mittwoch, 13. Juli 2016

Im Iran wächst die Enttäuschung über das Atomabkommen

Ein Jahr nach Abschluss des Vertrags bleiben viele Hoffnungen unerfüllt – Radikale Gegner Präsident Rouhanis bekommen Auftrieb
 
von Birgit Cerha
 
Der Iran  tauchte in euphorische Begeisterung, als Präsident Rouhani  im Juli 2015 mit den sechs Weltmächten (China, Frankreich, Russland, Großbritannien, die USA und Deutschland) die großen Schar der Kritiker eines Besseren belehrte und ein Abkommen  („Joint Comprehensive Plan of Action“ – JCPA)schloss, das seinen Weg zur Entwicklung einer Atombombe blockieren und der Welt mehr Sicherheit bescheren soll. Erstmals keimte die reale Hoffnung auf ein Ende jahrzehntelanger Isolation und quälender Sanktionen auf und die Jugend sah fern am Horizont wieder eine Perspektive.

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Ägypten: Eine neue Qualität der Unterdrückung


Amnesty International prangert massive Menschenrechtsverletzungen durch ein zunehmend verunsichertes Regime an  Hauptziele sind Demokraten und Journalisten

von Birgit Cerha
Kinder, manche kaum 14 Jahre alt, verschwinden in Ägypten ohne jede Spur im Zuge verschärfter Anstrengungen des Regimes von Diktator al-Sisi, „Dissens zu vernichten“.  „Amnesty International“ wirft in ihrem jüngsten Bericht „Ägypten: Offiziell existierst du nicht: Verschwunden und gefoltert im Namen der Terrorismusbekämpfung“  den Sicherheitskräften vor, täglich drei bis vier Menschen verschwinden zu lassen. Diese Methode der Repression habe sich seit dem Amtsantritt von Innenminister Magdy Abd al-Ghaffar im März 2015 drastisch verschärft. Seit dem Sturz des ersten frei gewählten Präsidenten, des Moslembruders Mohammed Mursi, im Juli 2013 seien mindestens 34.000 Menschen inhaftiert und brutalen Folterungen ausgesetzt worden, darunter auch Kinder.

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Dienstag, 5. Juli 2016

Saudi-Arabien – das zentrale Ziel des IS

Gestützt auf die wahhabitische Doktrin will die Terrormiliz die Kontrolle über die Heiligsten Stätten des Islams an sich reißen und den Mittleren Osten neu ordnen
 
Die Serie von blutigen Anschlägen zum Ende des Fastenmonats Ramadan in Saudi-Arabien wirft ein Schlaglicht auf das verwirrend ambivalente Verhältnis zwischen dem Wüstenreich und der Terrormiliz des „Islamischen Staates“ (IS), die sich zu den Gewalttaten bekannte. Verbindet den  IS nicht das Bekenntnis zur selben radikalen wahhabitischen Doktrin, die Saudi-Arabien zu seiner Staatsreligion erhoben hatte? Verdankt die Terrormiliz nicht ihre Siegeszüge im Irak und in Syrien und darüber hinaus der eifrigen materiellen Unterstützung aus dem Ölreich, ja gehen nicht schon ihre Ursprünge auf großzügige Hilfe der Saudis zurück, sind sie nicht in Wahrheit die „Paten“ des IS?  Warum dann setzten die radikalen Islamisten mit ihren Terroranschlägen insbesondere in Medina, der zweitheiligsten Stätte des Islam, ein Signal, das das Königshaus tief ins Mark treffen muss?

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Irak findet keinen Ausweg aus dem Inferno

Militärische Erfolge gegen den „Islamischen Staat“ lassen sich nicht in politische Versöhnung umsetzen – Hass und Misstrauen schaffen den Nährboden für immer neue Gewalt
 
 
von Birgit Cerha
 
„Der Sieg gegen die Takfiri Terroristen“ des „Islamischen Staates“ sei nahe. Mit solcher Prophezeiung versucht Iraks geplagter Premier Abadi die schockierten Bürger zu beschwichtigen.  Die Zahl der Todesopfer des Terroranschlags im überwiegend schiitischen Bagdader Bezirk Karrada stieg Montag auf 165. Der Anschlag vom Sonntag zählt zu den blutigsten in der höchst turbulenten Geschichte des Landes. Er überschattet die Siegeseuphorie über die unerwartet rasche Rückeroberung der seit 2014 vom „Islamischen Staat“ (IS) besetzten Stadt Falludscha und die Vorbereitungen zur Offensive gegen Mosul, die einzige nun verbleibende Hochburg der Terrormiliz im Irak. Zugleich untergräbt er die Reste des Vertrauens in den politisch ohnedies schwer angeschlagenen Premier, der nicht verhindern kann, dass der IS Bagdads Zivilbevölkerung nach Belieben zu Tode bombt. Laut UNO wurden im Juni 662 Menschen durch IS-Terror getötet, allein 230 davon in Bagdad.

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Mittwoch, 29. Juni 2016

Die neue Front des IS

Die Türkei – lange de-facto Erfüllungsgehilfe des „Islamischen Staates“ wird nun als Folge fataler Strategiefehler zu seinem Hauptziel
 
von Birgit Cerha
 
Eine Höchstzahl an zivilen Opfern – das ist das Hauptziel der mörderischen internationalen Strategie der Terrormiliz des „Islamischen Staates“ (IS). Mit 41 Toten und weit über hundert Verletzten zählt der Anschlag auf den Istanbuler Flughafen zum blutigsten der vergangenen Jahre in der Türkei. Und, wiewohl sich bisher niemand zu den Morden bekannte, hegen die türkischen Behörden, wie westliche Experten keine Zweifel, dass diese Bluttaten die Handschrift des IS tragen, professionell geplant und kaltblütig ausgeführt.

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Sonntag, 19. Juni 2016

Falludscha – ein Testfall für Iraks Zukunft

Nach der Befreiung der IS-Hochburg beginnt der Vormarsch auf Mosul – Doch den Irak kann nicht eine militärische, sondern nur eine politische Lösung retten
 
Von Birgit Cerha 
 
Selbst humanitäre Organisationen sind schockiert. Eine „beispiellos Flutwelle“ humanitären Elends ergießt sich nach den Worten von Vertretern des  im Irak engagierten „Norwegische Flüchtlingsrates“ aus Falludscha, der am Wochenende gefallenen Hochburg der Terrormiliz des „Islamischen Staates“ (IS). Allein innerhalb weniger Stunden flüchteten an die 20.000 seit Jahren eingeschlossene Zivilisten aus Falludscha,  nach UN-Schätzungen mehr als 40.000 seit Beginn der Offensive der irakischen Regierungstruppen vor mehr als drei Wochen. Hunderte schwammen über den Euphrat und Zahllose entkamen durch das Abwassersystem der Stadt, nachdem sie zuvor die Hilfe von IS-Kämpfern mit 100 Dollar pro Kopf erkauft hatten. Sie finden in total überfüllten Flüchtlingslagern Zuflucht. Humanitären Organisationen reicht nicht einmal das Geld, um die Traumatisierten und ohnedies Ausgehungerten mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Das Damoklesschwert der Cholera hängt über den Lagern.

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Donnerstag, 16. Juni 2016

Der „Islamische Staat“ in der Defensive

Nach schweren militärischen Rückschlägen in ihren Kerngebieten Syriens und des Iraks sucht die Terrormiliz neue Strategien
 
von Birgit Cerha
 
Die Bluttaten von Orlando und Paris bieten der Terrormiliz des „Islamischen Staates“ (IS)  hochwillkommenen Anlass, sich in einem kritischen Zeitpunkt des Jihadi-Kriegs in Schadenfreude zu weiden und die schwer angeschlagene Moral seiner Kämpfer in Syrien und im Irak zu stärken. Denn nach einer Serie empfindlicher militärischer Rückschläge steckt der IS in seiner tiefsten Krise seit er sich in den vergangenen zwei Jahren von einem regionalen Quälgeist zu einer militärischen Kraft von globaler Relevanz aufgebaut hat.

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Donnerstag, 26. Mai 2016

Offensive gegen die „Hauptstadt“ des „IS“

Die lange erwartete Befreiungsaktiion des syrischen Rakka stellt die Anti-Terror-Allianz vor enorme Herausforderungen
 
Während die irakische Armee mit US-Unterstützung aus der Luft dem westlich von Bagdad gelegenen Falludscha immer näher rückt, begann das mit Washingtons Unterstützung im Vorjahr formierte  Rebellenbündnis der „Demokratischen Kräfte Syriens“ (SDF) die lange geplante Offensive zur Befreiung einer anderen Hochburg der Terrormiliz des „Islamischen Staates“ (IS), des syrischen Rakka.

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Dienstag, 17. Mai 2016

Waffen zur „Stabilisierung“ Libyens

Versuche des Westens, eine militärische Kampagne gegen den erstarkenden „Islamischen Staat“ aufzubauen, stoßen auf enorme Hindernisse
 
von Birgit Cerha

Fünf Jahre nachdem  Rebellen mit westlicher Hilfe Libyens Diktator Gadafi  von der Macht fegten und das Land immer tiefer ins Chaos stürzten, erhält der Westen eine zweite Chance, diesen unterdessen gescheiterten Staat vor Europas Haustür vielleicht doch noch zu stabilisieren. 

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Mittwoch, 11. Mai 2016

Kurden – Die ewigen Opfer der Geschichte

Hundert Jahre nach dem Sykes-Picot-Abkommen fühlen sich die Kurden immer noch von den Weltmächten verraten
 
„Die Realität“ habe das Modell der „erzwungenen Koexistenz“ falsifiziert. Die Weltdiplomatie müsse dies endlich akzeptieren und die Grenzen im Nahen Osten neu Ziehen, mahnte jüngst der Präsident der Kurdischen Regionalregierung im Irak, Massoud Barzani mit Blick auf den hundertsten Jahrestag des Geheimabkommens zwischen dem britischen Diplomaten Mark Sykes und seinem französischen Kollegen Francois George-Picot. Am 16. Mai 1916 hatten die beiden ein Geheimabkommen geschlossen, um das zerfallende Osmanische Reich weitgehend unter den beiden Großmächten aufzuteilen. Die Kurden, dieses größte Volk der Welt ohne Staat, wurden dabei völlig ignoriert. Selbst Sykes, der  durch Feldstudien in Kurdistan und eine wissenschaftliche Abhandlung über  „The Kurdish Tribes of the Ottoman Empire“ intime Kenntnisse über dieses Volk erworben hatte,  hegte wenig Sympathie für dessen Sehnsüchte nach Selbstverwaltung.

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Montag, 9. Mai 2016

Der Bleistiftstrich der Kolonialisten im Wüstensand


Hundert Jahre nach Abschluss des  Sykes-Picot-Abkommens  droht der ungerechten nahöstlichen Ordnung  ein noch gefährlicheres Ende

von Birgit Cerha
Gegen Mittag des 16. Dezember 1915 eilte ein vielversprechender junger Politiker in die Londoner Downing Street, um das Kriegskabinett in einer höchst gefährlichen Frage zu beraten. Das 600-jährige Osmanische Reich begann zu bröckeln und ein Konflikt über das künftige Erbe drohte die fragile britisch-französische Allianz zu zerreißen. Sir Mark Sykes, bekannt durch Publikationen über den Orient, präsentierte auf drei Blättern zusammengefasste Ideen und eine Landkarte, auf der er eine dicke Bleistiftlinie von der Mittelmeerküste durch die Wüste bis zur persischen Grenze gezogen hatte. Seine Ideen bildeten die Basis für monatelange Verhandlungen mit dem französischen Diplomaten George-Picot und schließlich für ein Geheimabkommen, das beide am 16. Mai 2016 schlossen.

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Sonntag, 1. Mai 2016

Notstand in Bagdad

Der Sturm des irakischen  Parlaments durch schiitische Demonstranten ist Anzeichen für einen Zerfall des gesamten politischen Systems
 
von Birgit Cerha
 
Die gefährlichste politische Krise, die den Irak seit Jahren heimsucht, hat sich am Wochenende weiter verschärft. In Bagdad herrscht der Notstand, nachdem Samstag aufgebrachte Anhänger des schiitischen Geistlichen Muktada Sadr die „Grüne Zone“, das hochgesicherte Regierungsviertel, und das Parlament gestürmt hatten. Die Demonstranten schwenkten irakische Fahnen, einige randalierten im Parlamentsgebäude und attackierten Abgeordnete. Zahlreiche Demonstranten setzten ihre Proteste Sonntag im Regierungsviertel fort.

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Donnerstag, 28. April 2016

Dramatisches Chaos in Bagdad

Iraks mit US-Hilfe aufgebautes politisches System droht zusammen zu brechen – Massenproteste und Turbulenzen im Parlament lähmen das Land
 
 von Birgit Cerha

13 Jahre nach dem Sturz Diktator Saddam Husseins und viereinhalb Jahre nach dem Abzug der US-Truppen steckt der Irak in einer seiner schwersten politischen Krisen. Seit mehr als drei Wochen schafft es Premier Abadi nicht, die Mehrheit im Parlament für ein Technokratenkabinett zu gewinnen, das einen Weg aus der das Land zerstörenden Korruption finden soll. Zunächst hatte das Parlament die Hälfte seiner Ministervorschläge akzeptiert, doch bei der Diskussion über die restlichen Kandidaten kam es zu schweren Turbulenzen, bei denen der Premier mit Wasserflaschen aus dem Abgeordnetenhaus gejagt und Parlamentssprecher Salim al-Jibouri, einer der erfahrensten Politiker der sunnitischen Minderheit, abgesetzt wurde. Zugleich stürzen seit Mitte April Massenproteste und Sitzstreiks Zehntausender Anhänger des mächtigen Schiitengeistlichen Moktada Sadr die Hauptstadt ins Chaos.

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Donnerstag, 21. April 2016

Der rasante Aufstieg eines Alleinherrschers

Wie Saudi-Arabiens junger Verteidigungsminister Macht anhäuft, mit sprunghaften und auch aggressiven Entscheidungen die Stabilität zu gefährden droht

von Birgit Cerha

Mohammed bin Salman kannten nur wenige Saudis, als ihn sein Vater vor einem Jahr zum Verteidigungsminister und stellvertretenden Kronprinzen ernannte. Kurz zuvor hatte der 79-jährige Salman den Thron Saudi-Arabiens bestiegen. Sein 30-Jähriger Lieblingssohn, von seiner Umwelt „MbS“ genannt, häufte in nur wenigen Monaten zahlreiche der wichtigsten Ämter des Königreiches an, präsentiert, dirigiert, visioniert und stürzt sein Land in gefährliche, teils sehr blutige Abenteuer, die nichts anderes erreichen, als die ohnedies schwer angeschlagene Stabilität in der Region weiter zu untergraben. An zweiter Stelle in der Thronfolge, übernimmt MbS zunehmend auch höchste Repräsentationsgeschäfte von seinem demenzkranken Vater, wie auch bei dem gegenwärtig in Riad tagenden Gipfel des Golfkooperationsrates. Niemand kann ihn mehr ignorieren, denn er ist heute der wichtigste Entscheidungsträger eines der reichsten Ölstaaten der Welt und weitet seine Macht stetig aus.

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Saudi-Arabiens Traum von Hegemonie

Teile die Macht in der Region, lautet Obamas Botschaft bei einem Versöhnungsversuch mit dem Haus Saud und dessen Verbündeten am Persischen Golf
Von Birgit Cerha

„Kompliziert“ nennt  Washington die Beziehungen zu Saudi-Arabien. Um in der Endphase seiner Präsidentschaft die Wogen des Ärgers über gravierende Differenzen zwischen den beiden Ländern zu glätten, traf US-Präsident Obama Mittwoch in Riad König Salman und nimmt heute, Donnerstag, am Gipfel des „Golfkooperationsrates“ (GCC) teil. 

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Donnerstag, 14. April 2016

Assads Zukunft bleibt tabu

Syrische Friedensgespräche in kritischer Phase während die wochenlange Feuerpause zusammenzubrechen droht
 
von Birgit Cerha
 
Bashar el Assad spielt auf Zeit und demonstriert Stärke. Während für Mittwoch in Genf der Beginn der nächsten Runde der syrischen Friedensverhandlungen angesetzt war, hat es Syriens Diktator nicht eilig. Seine Delegation wird erst am Donnerstag eintreffen, denn Assad ließ Mittwoch das unter seiner Herrschaft stehende Volk für ein neues Parlament wählen und will damit demonstrieren, dass unter seiner Führung der syrische Staat auch nach fünf grauenvollen Kriegsjahren und mehr als 250.000 Toten immer noch existiert und funktioniert. Seine internen und äußeren Gegner sprechen von Farce und einer ungeheuerlichen Provokation, sollte doch die neue Runde der Friedensgespräche nach den Wünschen des UN-Syrienbeauftragten de Mistura erstmals konkrete Pläne für eine politische Übergangsphase und eine neue Verfassung bringen. Doch die Frage der Zukunft, ja sogar einer Übergangsperiode, ohne ihn - worauf die Opposition beharrt - bleibt für Assad  tabu, seit den dank russischer Hilfe jüngst erzielten Geländegewinnen im Land wohl mehr denn je.

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Dienstag, 12. April 2016

Jemen: Vielleicht wenigstens eine Atempause

von Birgit Cerha

Es ist einer der verheerendsten – und dennoch von der Welt fast vollständig ignorierten - Kriege. Mehr als 9.000 Menschen starben seit Saudi-Arabien im März 2015 an der Spitze einer von den USA, Großbritannien und Kanada unterstützten arabischen Koalition durch Luftangriffe und eine Bodenoffensive die schiitischen Houthi-Rebellen im bitterarmen Nachbarstaat Jemen zu besiegen hoffte. Unterdessen versinkt das Land inmitten allgemeiner Gleichgültigkeit im Chaos. 15 Millionen Menschen, mehr als die Hälfte der Bevölkerung, sind laut UN „stark hilfsbedürftig“, sieben Millionen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen, zehn der 22 Provinzen stehen – aufgrund einer von Riad verhängten Blockade - am Rande der Hungersnot.
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Dienstag, 5. April 2016

Palmyra – die Ikone kultureller Vielfalt

Der Geist der aus den Fängen der islamistischen Barbaren befreiten Wüstenperle lebt fort – Doch die antike Stadt steht vor ihrer größten Herausforderung
 
von Birgit Cerha
 
„Ihre Augen waren schwarz und von außergewöhnlich majestätischem Glanz; ihr Geist von göttlicher Stärke und ihre Schönheit atemberaubend….“ Dichter der Antike wurden nicht müde, sie zu preisen, Zenobia, die „Königin des Ostens“, die sich als Nachfolgerin der schönen Cleopatra sah und die Oase in der syrische Wüste, Palmyra, zu einer Macht aufbaute, die selbst Rom zu trotzen wagte.  „Sie konnte streng sein wie ein Tyrann“, schreiben historische Quellen, „und wohltätig wie ein gütiger Kaiser;  sie trank mit ihren Generälen, sie jagte wie ein Spanier und sie führte Krieg gegen Rom.“
Diese Beschreibung der als „die Schönste und mutigste ihres Geschlechts“ Gepriesenen hat den Test der Zeit überstanden. Sie fasziniert bis heute Wissenschaftler und Laien. Zenobia, die 273 n.Chr. 33-jährig starb, baute die Wüstenoase  nach den Worten des Historikers David Potter „zu einer der außergewöhnlichsten Städte der Antike“ auf.

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Donnerstag, 31. März 2016

Al-Baghdadis „Kalifat“ wankt

Durch eine Serie schwerer militärischer Schläge ist die Terrormiliz des „Islamischen Staates“ geschwächt, aber noch lange nicht besiegt
 
 Von Birgit Cerha 

Nach der spektakulären Rückeroberung der antiken Ruinenstadt Palmyra durch die syrische Armee verkündet das Regime in Damaskus seine Entschlossenheit, nun der Terrormiliz des „Islamischen Staates“ (IS) tödliche Schläge zu versetzen. 

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Dienstag, 29. März 2016

Syrien: Wendepunkt ohne Hoffnung

 Von Birgit Cerha

Palmyra, die antike Oasenstadt und Symbol eines friedlichen Zusammenlebens von Kulturen und Völkern auf dem Boden des heutigen Syrien,  ist den Barbaren des „Islamischen Staates“ (IS) entrissen. Im fünfjährigen Krieg ist damit eine Wende eingetreten. 

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Montag, 28. März 2016

Wer kämpft gegen den “Islamischen Staat”?

Während in Europa die Terrorgefahr durch Extremisten des „Islamischen Staates“ wächst,zeigt sich immer deutlicher die Halbherzigkeit der politisch Verantwortlichen im Kampf gegen diese alle bedrohende Gefahr. Macht- und geopolitische Interessen stehen im Vordergrund. Haben sie tatsächlich Vorrang vor der Sorge um die Sicherheit der Bürger?
In diesem Zusammenhang möchten wir unseren Lesern einen Kommentar des lanjährigen Nahost-Korrespondenten des britischen „Independent“, Robert Fisk, nicht vorenthalten.
 
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Why is David Cameron so silent on the recapture of Palmyra from the clutches of Isis?
In the end, it was the Syrian army - and its Hizballah chums from Lebanon, and the Iranians, and the Russians - who drove the Isis murderers out of Palmyra
 
    Robert Fisk, 27.3.2016
 
The biggest military defeat that Isis has suffered in more than two years. The recapture of Palmyra, the Roman city of the Empress Zenobia. And we are silent. Yes, folks, the bad guys won, didn't they? Otherwise, we would all be celebrating, wouldn't we?

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Assad feiert einen Triumph

Die Eroberung Palmyras stärkt Syriens Diktator – Nun verspricht das Regime, den „Islamischen Staat“ in die „Zange“ zu nehmen
 
von Birgit Cerha
 
Als syrische Soldaten Sonntag nach tagelangen Kämpfen die Terrormiliz des „Islamischen Staates“  (IS) aus dem 2.000 Jahre alten Palmyra vertrieben und die einzigartige historische Stätte betraten, „hatten wir solche Angst nur totale Zerstörung vorzufinden. Wir wagten kaum, uns umzusehen“, gestand ein Angehöriger der Regierungstruppen, „Aber dann waren wir so erleichtert.“ Nach dem Studium von Armee-Berichten, Fotos und Videoaufnahmen der alten Oasenstadt gesteht Syriens Antiken-Direktor Mamoun Abdelkarim, er hätte das Schlimmste befürchtet, sei nun aber erleichtert. Die Anlage sei insgesamt in gutem Zustand, Zerstörtes könne wieder aufgebaut werden.

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Donnerstag, 24. März 2016

Die Stunde der Kurden


von Birgit Cerha *
 

Mula Mustafa Barzani, den sogar europäische Kinder wie ich in den 1960er Jahren als Freiheitshelden bewundert hatten,… dieser legendäre Führer der irakischen Kurden, der 1979 in einem Krankenhaus in den USA an Krebs starb, so tragisch sein Lebenskampf in Trümmern….--- von Mula Mustafa Barzani stammt das Wort: die Kurden sind die „Waisen des Universums“., Sie kennen nur einen verlässlichen Freund: die Berge. Dort, im Nord-Irak, im Nord-West-Iran, in Südostanatolien fanden sie immer und immer wieder Schutz vor Verfolgung, vor Mord, vor Genozid, von dort aus konnten sie ihre Verteidigungs-, aber auch ihre Angriffsschläge gegen die übermächtigen Herrscher in Ankara, Bagdad und Teheran organisieren.

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Der gewaltsame Rückzug des IS

In seinem Kerngebiet massiv in die Enge getrieben, setzt der „Islamische Staat“ zunehmend auf Terror – Sympathisanten bilden neue Netzwerke in Europa
 
 von Birgit Cerha

Nachdem Sprengstoffe in Brüssel Dienstag mehr als 30 Menschen in den Tod gerissen hatten, herrschte zwei Stunden lang in dem von Aktivisten und Anhängern der Terrormiliz des „Islamischen Staates“ (IS) benutzten „Telegram Messenger“ totale Funkstille, bis sich nach diesem ungewöhnlichen Schweigen plötzlich die Nachrichten wie ein Wirbelwind in zahlreichen Sprachen überstürzten:  Der IS sei für die Terrorakte in Brüssel verantwortlich. Terrorexperten halten das späte Bekenntnis zu den Greueltaten für einen Hinweis, dass die Anschläge die Führer der Organisation in Syrien und im Irak überraschten und die Attentäter auf eigene Faust gehandelt hatten. Schon vor einiger Zeit hatte IS-Chef Al-Baghdadi Sympathisanten in Europa zu eigenständigen Terrorakten aufgerufen.

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Dienstag, 1. März 2016

Neue Hoffnung im Iran

Wähler signalisieren den Wunsch nach Veränderung und stärken Präsident Rouhani in seinem Kurs der Öffnung – Doch die politische Wende lässt auf sich warten
 
Von Birgit Cerha
 
Wieder demonstrieren die Iraner mehrheitlich ihren unbeugsamen Willen zu demokratischer Selbstbestimmung. Trotz ausgeklügelter Machenschaften des ultrakonservativen Establishments , das fast alle im Volk bekannten gemäßigten und reformorientierten Kandidaten suspendiert hatte, brachten ihnen die Wahlen zum Parlament und zur Expertenversammlung nicht das angestrebte Ergebnis. Ganz im Gegenteil.

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Mittwoch, 24. Februar 2016

Irans Reformer hoffen auf Rückkehr

Zwei wichtige Wahlen sollen die Dominanz der Ultras brechen, um das Land voll zur Welt zu öffnen und eine interne Liberalisierung einzuleiten
 
 von Birgit Cerha

„Viva Reform“, „Reform lässt sich nicht abtöten‘“, brüllen Hunderte Menschen in einer überfüllten Halle im Zentrum Teherans. Trotz und Widerstand prägt die Stimmung zwei Tage vor zwei Wahlen, die Weichen für die Zukunft setzen und als erster Stimmungsbarometer seit Abschluss des Atomabkommens mit den Weltmächten gelten. 55 Millionen Iraner sind aufgerufen, am Freitag ein neues Parlament und eine neu Expertenversammlung zu wählen.

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Dienstag, 23. Februar 2016

Wahlen im Iran: Ein Test für das Regime

Warum zwei Urnengänge in der „Islamischen Republik“ weitreichende Folgen für das Land und die Region haben können


von Birgit Cerha
Kritiker des politischen Systems der „Islamischen Republik“ lieben es, Wahlen im Reich des Velayat-e  Faqih, des Obersten (islamischen) Rechtsgelehrten, als bedeutungslos abzutun, sicherte sich doch Ayatollah Khamenei seit langem die Macht der Manipulation. Zudem haben alle wichtigen politischen Akteure Khamenei und dem intransparenten politischen System, das einige hochrangige schiitische Geistliche mit höchster Macht ausstattet, den Treueeid geschworen.  Und dennoch toben seit Gründung der „Islamischen Republik“ 1979 zwischen erzkonservativen Ultras, pragmatischen Konservativen, Gemäßigten und Reformern in der herrschenden Elite harte Machtkämpfe, die bei nationalen Wahlen häufig der Innen- und Außenpolitik des Landes neue Akzente oder gar – wie zuletzt bei der Wahl Präsident Rouhanis 2013 - eine neue Richtung gaben.
So blicken auch nun die politischen Kräfte dem 26. Februar voll Nervosität entgegen. Denn die beiden für diesen Tag angesetzten Wahlgänge – zum Parlament und zur Expertenversammlung – können weitreichende Folgen für das Land, aber auch für die Region haben.

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Dienstag, 16. Februar 2016

In der Hölle blutigen Wahnsinns

Während die Hoffnung auf eine Feuerpause in Syrien schwindet, bereitet sich Aleppo auf die Entscheidungsphase im Krieg gegen Assad vor
 
von Birgit Cerha
 
Es ist eine Schlacht von globalen Dimensionen. Unermüdlich bombardieren russische Jets und Kampfflugzeuge der syrischen Streitkräfte Aleppo und die Provinz nördlich der Metropole. Es sind nur noch wenige Tage, bis die in der Vorwoche in München von  den Großmächten vereinbarte Feuerpause inkraft treten soll. Kaum jemand glaubt mehr daran. Vielmehr haben sich die Kämpfe seither dramatisch verstärkt. Im Gebiet der von „gemäßigten“ und islamistischen Rebellen kontrollierten Grenzstadt Asas herrscht die Hölle mörderischen Wahnsinns. Nichts und niemand wird mehr verschont, Spitäler, verwundete Zivilisten, Kinder und Schulen zählen zu den Kriegszielen. Wer wen massakriert, humanitäre Einrichtungen oder Schulen zu Trümmern bombt lässt sich kaum noch feststellen in diesem blutigen Freiraum des Tötens, in dem die Zahl der äußeren Akteure im weiter  anwächst.

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Die kurdische Karte im blutigen Machtspiel um Syrien

Russen und Amerikaner sehen die Kurden als Teil der Lösung in Nord-Syrien – für die Türkei ein Alptraum-Szenario und sie reagiert rabiat
 
 von Birgit Cerha

Ankara  lässt sich nicht mehr beschwichtigen. Internationale Appelle zur Zurückhaltung prallen ab. Nach drei Tagen intensiver Artillerieattacken gegen Positionen der syrisch-kurdischen Miliz YPG (Volksverteidigungseinheiten) und deren Frauenbatallion YPJ  im Gebiet um die Grenzstadt Asas droht der türkische Premier Davutoglu mit der „brutalsten Reaktion“, sollten die kurdischen Kämpfer  nicht die in der Vorwoche eroberten Positionen nördlich von Aleppo aufgeben.  Im Schatten der von der russischen Luftwaffe massiv unterstützten Großoffensive des Assad-Regimes gegen Aleppo haben die Kurden den Militärflughafen Menagh vom syrischen Al-Kaida-Ableger „Al-Nusra“ erobert. Menagh liegt zwischen zwei wichtigen Routen, die von Aleppo in die weiter nördlich, nahe der türkischen Grenze gelegene Stadt Asas führen und über die Ankara islamistische Rebellen in Aleppo mit Nachschub versorgte. Asas, westlich des Euphrat gelegen, ist das nächste Ziel der YPG, um schließlich die gesamte 900m km lange Grenze abzuriegeln. Für Ankara haben die Kurden damit eine „rote Linie“ überschritten.

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Freitag, 12. Februar 2016

Schwacher Hoffnungsschimmer für Syrien

Zu viele Kräfte können die in München vereinbarte Feuerpause sabotieren -  Schon schwört Assad,  „ganz Syrien“ zurück zu erobern
 
von Birgit Cerha
 
Alle sind sich einig: das von den 17 Außenministern der Syrien-Kontaktgruppe Donnerstagabend in München vereinbarte Abkommen über ein Ende der Kampfhandlungen in Syrien ist höchst ehrgeizig. Doch es ist zugleich doch derart vage, dass ihm nur wenige trauen und selbst die Geburtshelfer, wie US-Außenminister Kerry, zur Vorsicht mahnen.  Ungewöhnlich einig und entschlossen schienen alle Minister, dass binnen Stunden mit der Lieferung humanitärer Hilfe in großem Maße und nachhaltig  an die gequälte syrische Bevölkerung begonnen werden müsse. Weitaus umstrittener ist die Frage der Waffenruhe.  Doch der Lösung beider Probleme stehen beträchtliche Hürden im Wege.

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Jeder Zehnte Syrer tot oder verletzt

Fast die Hälfte der Bevölkerung ist auf der Flucht, während die Lebenserwartung von 70 auf 55 Jahre absackte
 
von Birgit Cerha
 
Etwa 300.000 Zivilisten in Syriens größter Stadt Aleppo hoffen, das Schlimmste werde ihnen erspart, wenn die Donnerstagabend  auf der Syrien-Konferenz in München geschlossene Übereinkunft in die Tat gesetzt wird und das Assad-Regime die Metropole nicht durch Aushungern zur Kapitulation zwingt. Dabei unterstützen keineswegs alle Bewohner der Stadt die Rebellen gegen Assad, nicht wenige – genau Zahlen kennt niemand – stehen immer noch hinter dem Regime und viele blieben bis heute neutral. Die Hoffnung wächst, dass München die vielleicht größte humanitäre Katastrophe in diesem fast fünfjährigen Krieg abwenden kann.

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Montag, 8. Februar 2016

Aleppo droht eine humanitäre Katastrophe

In der Schlacht um Syriens größte Stadt entscheidet sich das Schicksal der Rebellen gegen Assad
 
Von Birgit Cerha

„Es ist das Schlimmste was wir seit Kriegsbeginn gesehen haben“, berichtet der Vertreter einer humanitären Organisation aus der bitter umkämpften syrischen Metropole Aleppo. Während in den vergangenen Tagen bis zu 70.000 Menschen aus der Stadt und den nördlich angrenzenden Regionen zur türkischen Grenze flüchteten, stellt sich die zurückgebliebene Bevölkerung der Provinz Aleppo auf das Schlimmste ein, nachdem syrische Regierungstruppen, unterstützt durch massive russische Bombardements in der Vorwoche Aleppos wichtigste Lebensader zur Türkei, den fünf bis 15 km breiten Azaz-Korridor, unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Zur Versorgung der Bevölkerung bleibt nur noch eine schmale und äußerst unsichere Verbindung zur Außenwelt.

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Samstag, 6. Februar 2016

Saudi-Arabien zweifelhaftes Angebot

Von Birgit Cerha
 
„Hochwillkommen“ bezeichnet Washington die Ankündigung Saudi-Arabiens, sich mit Truppen an einer Bodenoffensive der von den USA geführten internationalen Allianz gegen den „Islamischen Staat“ (IS) in Syrien zu beteiligen. In Wahrheit ist dieses Versprechen, sollte es tatsächlich erfüllt werden, höchst alarmierend.

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Samstag, 23. Januar 2016

Ägypten zwischen Tyrannei und Terror

Fünf Jahre nach Beginn der Revolution herrscht am Nil eine noch brutalere Diktatur – Extremisten auf beiden Seiten profitieren – Doch der Geist der Freiheit lebt fort
 
Von Birgit Cerha

„Sage deinen Kindern, dass die Januar-Revolution die erhabenste und fairste war in der Geschichte Ägyptens und du solltest stolz sein, dass du einer der vielen warst, die an diesem ägyptischen Traum teil hatten.“ Mit solchen Einträgen in sozialen Netzwerken versuchen führende Aktivisten den Geist des „Arabischen Frühlings“ in Ägypten trotz massiver Repression am Leben zu halten.

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Montag, 18. Januar 2016

Ein neues „goldenes“ Kapitel für den Iran

Die Aufhebung internationaler Sanktionen weckt unter den Iranern Hoffnungen auf sehnsüchtig erwartete politische und ökonomische Veränderungen
 
Von Birgit Cerha

„Wir Iraner haben der Welt als Zeichen der Freundlichkeit unsere Hand entgegengestreckt, Feindschaften, Misstrauen und Komplotte zurückgelassen, wir haben ein neues Kapitel in den Beziehungen zwischen dem Iran und der Welt geöffnet.“ Voll Euphorie feierte Irans Präsident Rouhani am Wochenende die Aufhebung internationaler Sanktionen gegen sein Land als „goldene Seite“, die nun in der Geschichte des Irans aufgeschlagen sei. Und die große Mehrheit der Iraner feiert mit ihm.

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Dienstag, 12. Januar 2016

Es geht nicht wirklich um Sex

Gewalt gegen Frauen ist kein kulturspezifisches Problem – Sie entspringt einer Mischung aus politischen, religiösen, kulturellen und ökonomischen Faktoren
 
 von Birgit Cerha
 
„Sie hassen uns.“ Mit diesen Worten fasste die ägyptische Journalistin Mona al-Tahawi in einem 2012 im amerikanischen Magazin „Foreign Policy“ erschienenen Artikel den Versuch zusammen, die Gründe für die Unterdrückung der Frauen durch die Männer in der arabischen Welt darzustellen. Allein dieser Hass erkläre das Verlangen der Männer, volle Kontrolle über die Sexualität der Frauen zu gewinnen. Tahawi löste mit ihrer flammenden Anklage gen Rückständigkeit und männliche Machtpolitik einen Sturm der Empörung selbst unter engagierten arabischen Feministinnen aus, zugleich aber – wohl gewollt – eine heftige bis heute anhaltende Diskussion über Diskriminierung, Ausbeutung und Missbrauch von Frauen im Orient.

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Dienstag, 5. Januar 2016

Saudi-Arabiens riskante geopolitische Strategie

Das empfindlich geschwächte Königreich versucht, regionale Verbündete auf seine Seite zu ziehen und den iranischen Rivalen als “Terrorstaat” zu isolieren
 
von Birgit Cerha
 
[Bild: Kronprinz Mohammed bin Nayyef]
 
Die nicht nur in der Welt der Schiiten als schwere Provokation empfundene Hinrichtung des populären saudischen Schiiten-Geistlichen Nimr al-Nimr ist Teil eines viel weitreichenderen, sich dramatisch verschärfenden Kampfes um Dominanz in der gesamten Region. Reaktionen und  Zeitpunkt der Hinrichtung lassen dies deutlich erkennen . Die Botschaft – schiitische Aktivisten sind Terroristen -, die Riad durch die Hinrichtung des wohl wichtigsten Sprechers der unterdrückten schiitischen Minderheit in Saudi-Arabien zu vermitteln suchte, löste unter den Schiiten im Iran und in anderen Ländern der Region die erwartete Empörung aus. Dass wütende Demonstranten  in Teheran Teile der saudischen Botschaft in Brand steckten, bot Riad den erhofften Vorwand, die „Islamische Republik“ als internationalen Buhmann zu brandmarken und jegliche Kontakte abzubrechen, gerade als Teheran begonnen hatte, den Makel von Extremismus und Terror abzuschütteln und sich dank des Atomabkommens mit den Weltmächten nach jahrelangen Sanktionen wieder in die internationale Gemeinschaft zu integrieren.

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Montag, 4. Januar 2016

Eskalation am Persischen Golf

Saudi-Arabien und Iran verschärfen ihre Konflikte und damit die teils blutigen Konflikte zwischen Sunniten und Schiiten in der gesamten Region
 
von Birgit Cerha
 
Am Persischen Golf verschärften sich Montag die Spannungen zwischen den beiden um Hegemonie in der Region ringenden Mächte  Iran und Saudi-Arabien dramatisch. Weder Teheran, vor allem aber nicht Riad zeigten sich bereit, die Wogen des Zornes zu glätten, die die Exekution des prominenten saudischen Schiitengeistlichen Nimr al-Nimr am Wochenende ausgelöst hatte. Im Gegenteil: Das Haus Saud goss noch Öl ins Feuer, als es Montag Teherans Diplomaten im Königreich, begleitet von heftigen Verbalattacken gegen die „Islamische Republik“, des Landes verwies. Wenig später folgten in Solidarität mit dem saudischen Führer in der Welt der Sunniten Bahrain und der Sudan.

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Sonntag, 3. Januar 2016

Khamenei warnt Saudis vor „Rache Gottes“

Scharfer Krieg der Worte verheißt bedrohlich wachsende Spannungen zwischen Sunniten und Schiiten in der gesamten Region
 
von Birgit Cerha
 
Die Welt der Schiiten steht im Aufruhr. Von Saudi-Arabiens Ostprovinz über Bahrain, den Irak, Iran bis nach Pakistan und im Westen in den Libanon empören sich Schiiten über die Hinrichtung des weithin populären saudischen Schiiten-Geistlichen Nimr al-Nimr. Irans „Geistlicher Führer“ Khamenei verschärfte Sonntag einen Krieg der Worte mit Riad und warnte das Haus Saud vor der „Rache Gottes“. „Das ungerechtfertigt vergossene Blut dieses Märtyrers wird rasche Konsequenzen haben“, warnte Khamenei und erinnerte daran, dass Nimr „Menschen weder zu bewaffnetem Handeln“ ermutigt, noch „geheime Pläne geschmiedet“, sondern nur „öffentlich Kritik“ geäußert habe. Der radikale iranische Ayatollah Ahmad Khatami prophezeite den saudischen Herrschern, dass sie als Folge dieser Hinrichtung „aus den Geschichtsbüchern gelöscht“ würden. Führer der Revolutionsgarden drohten Rache an, allerdings ohne sich genauer festzulegen, während in der Nacht auf Sonntag wütende Demonstranten Teile der saudischen Botschaft in Teheran stürmten und in Brand setzten und in der zweitgrößten Stadt Mashhad das saudische Konsulat attackierten. Riad warf Teheran mit scharfen Worten vor, Gewalt in der gesamten Region zu schüren.

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Saudi-Arabien: Stabilität durch Massenexekution?

Der getötete schiitische Ayatollah al-Nimr war ein schmerzhafter Stachel im Fleisch des saudischen Königshauses – Droht nun ein Bürgerkrieg?
 
von Birgit Cerha
 
„Nieder mit dem Haus Saud“ brüllten empörte schiitische Bürger in Katif, der Heimatstadt des Samstag, gemeinsam mit 46 anderen Saudis hingerichteten schiitischen Ayatollah Nimr al Nimr.Aus Angst vor schweren Unruhen appellierte die Polizei an die Bürger, ihre Waffen bereitzuhalten, um Menschen an Protesten zu hindern. Manche Kommentatoren befürchten bereits, die Massenexekution könnte das Ölreich an den Rand eines Bürgerkrieges treiben.

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