Von Birgit Cerha
„Hochwillkommen“ bezeichnet Washington die Ankündigung Saudi-Arabiens, sich mit Truppen an einer Bodenoffensive der von den USA geführten internationalen Allianz gegen den „Islamischen Staat“ (IS) in Syrien zu beteiligen. In Wahrheit ist dieses Versprechen, sollte es tatsächlich erfüllt werden, höchst alarmierend. Denn das Königreich ist unter seiner aggressiven Führung für westliche Mächte kein rühmenswerter Partner, tritt es doch universelle humanitäre Werte mit Füßen und trägt entscheidend zur fortschreitenden Destabilisierung der Region bei. Der Jemen, wo die Saudis seit einem Jahr gegen die schiitischen Huthis, vor allem aber gegen die Zivilbevölkerung einen gnadenlosen Luftkrieg mit bisher mehr als 5.000 Toten führen, ist schockierendes Beispiel. Riads Bekenntnisse zum Anti-Terrorkampf überzeugen nicht. Denn der IS gründet seine Ideologie auf den radikalen Wahhabismus jener Geistlichkeit, mit der sich das Haus Saud die Macht teilt. Auch wenn Riad nach einer Serie von IS-Attentaten daheim inzwischen diese Gruppe als Feind betrachten mag, fördert es weiterhin Anti-Assad-Rebellen, die sich als „gemäßigt“ präsentieren, in Wahrheit aber dieselbe intolerante Ideologie vertreten. Vor allem geht es den Saudis aber darum, die schiitische Macht des Iran zurückzudrängen, in Syrien, im Jemen, im Irak, auch wenn das Sterben Tausender Unschuldiger damit kein Ende findet.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen