Freitag, 23. Januar 2015

Keine Hoffnung auf Veränderung in Saudi-Arabien

Schnell und komplikationslos verlief der Machtwechsel in Saudi-Arabien. Kontinuität ist das Motto des neuen Königs Salman. Sie erscheint dem autokratisch herrschenden Haus Saud zentral, um sein Überleben in einer gefährlich turbulenten Region zu sichern. Während sich die demokratische Welt über Brutalitäten empört, die das Regime nur wenig von den barbarischen Terroristen des „Islamischen Staates“ unterscheidet (Auspeitschung des Bloggers Said Bardawi, 10 Exekutionen seit Jahresbeginn) weckt Salman keine Hoffnung auf Achtung der Menschenrechte. Ganz im Gegenteil. Salman hält noch weniger von Meinungsfreiheit oder Frauenrechten wie Abdullah, der sich nicht gegen die wahhabitische Geistlichkeit durchsetzen konnte.  Salman steht diesen Radikalen näher nund die Angst, Liberalisierungen könnten die Todesgefahr durch Islamisten verstärken, nährt die Entschlossenheit zur gnadenlosen Unterdrückung.
Veränderungen sind auch nicht in der Außenpolitik zu erwarten. Nähe zu den USA verspricht Salman, aber zugleich hegt er tiefes Misstrauen gegenüber dem Iran, im Rivalitätskampf um die regionale Vorherrschaft. Doch Salman gilt auch als ein Mann des Konsenses und könnte in einer Zeit der Unsicherheit Überraschungen bringen. Die Weltwirtschaft aber wird mit der Strategie  des niedrigen Ölpreises rechnen können, denn das Haus Saud denkt in Jahrzehnten.

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