Donnerstag, 12. Januar 2017

Was der Mittlere Osten von Trump erwartet


Kann ein russisch-amerikanischer Dialog  der blutig-turbulenten Region neue Hoffnung geben?

von Birgit Cerha
Mit einer  Mischung aus Erleichterung, schwacher Hoffnung und quälenden Zukunftsängsten blicken die Herrscher des Mittleren Ostens dem Wechsel im Weißen Haus in Washington entgegen. Erleichtert sind vor allem die Autokraten am Persischen Golf oder der ägyptische Diktator Sisi darüber, dass Obama nun endgültig die Weltbühne verlässt. Der scheidende US-Präsident hinterlässt in der Region eine Schar von enttäuschten, ja verbitterten Führern, hatte er doch seiner Versöhnungsrede an die arabische Welt, mit der er 2009 in Kairo die durch die aggressive Politik  seines Vorgängers George Bush aufgerissenen Gräben zuschütten wollte, nicht die erhofften Taten folgen lassen. Das ausgeprägte Bemühen, sich (mit Ausnahme des Libyen-Fiaskos) nicht militärisch in die mit dem „arabischen Frühling“ 2011 ausgebrochenen Turbulenzen einzumischen, erzürnte vor allem die jahrzehntelangen Verbündeten, die sich von der Supermacht im Stich gelassen fühlten, allen voran die arabischen Autokraten am Persischen Golf.

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Montag, 9. Januar 2017

Iran verlor eine mächtige Stimme der Vernunft

Der Tod Hashemi Rafsandschanis trifft die Islamische Republik, aber auch die gesamte Region in einem besonders kritischen Zeitpunkt
 
von Birgit Cerha
 
„Die Seele eines großen Mannes der Revolution, eines Symbols der Geduld und der Stärke ist in den Himmel aufgestiegen.“ Mit diesen Worten beschreibt Irans Präsident Rouhani den Tod seines wichtigsten Mentors, Ex-Präsident Hashemi Rafsandschani, der Sonntag im Alter von 82 Jahren einem Herzinfarkt erlag. Mit einer dreitägigen Staatstrauer verabschiedet die „Islamische Republik“ einen Geistlichen, der ihrem Gründer Khomeini nahe gestanden war, ihn wie kaum ein anderer  beeinflusst und mitunter auch gelenkt hatte und der in verschiedensten Funktionen, zweimal auch als Präsident, die Geschicke des Landes als mächtigster Politiker bestimmt hatte. Sein Tod hätte für die gemäßigten Kräfte in der “Islamischen Republik“, ja für Rouhani selbst, aber auch für die gesamte Region zu kaum einem kritischeren Zeitpunkt kommen können.

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Freitag, 6. Januar 2017

Putin demonstriert seinen Triumph in Syrien

Von Birgit Cerha

Teilabzug der russischen Truppen – Doch der Krieg ist noch lange nicht zu Ende
 
Als „Teilerfüllung“ seiner militärischen Mission in Syrien will Russlands Präsident Putin die Freitag begonnene Reduzierung der russischen Militärkraft am Mittelmeer verstanden wissen. Der gigantische Flugzeugträger Kuznetsov, der vom russischen Marinestützpunkt Tartus aus ab November entscheidend zur Niederlage der Rebellen in Ost-Aleppo beigetragen hatte, trat seine Heimreise an. Wieviele russische Militärkräfte ihm  folgen werden, bleibt offen und gibt Anlass zu Mutmaßungen, dass dieser groß angekündigte Rückzug mehr symbolisch/politische als strategisch/militärische Bedeutung haben könnte.

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