Freitag, 30. Oktober 2015

Irans Schlüsselrolle in Syrien

Erstmals nimmt Teheran am Friedenstisch Platz, während es sein militärisches Engagement zugunsten Assads sukzessive verstärkt und zunehmend Opfer beklagt
 
von Birgit Cerha

Wenn sich der Iran heute, Freitag, in Wien zum erstenmal an einer Krisensitzung zur Beendigung des Syrien-Krieges beteiligt, dann feiert das so lange international isolierte Land nicht nur einen wichtigen diplomatischen Erfolg. Teherans Teilnahme erhöht vor allem die Erfolgschancen bei der bisher so vergeblichen Suche nach einem Ende des Grauens in Syrien. Denn der Iran nimmt eine Schlüsselrolle in diesem fast fünfjährigen Blutvergießen ein. Die USA, die jahrelang den Iranern einen Platz am Verhandlungstisch verwehrt hatten, vollzogen deshalb nun eine Kehrtwende, die ein wenig Hoffnung aufkeimen lässt.

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Dienstag, 27. Oktober 2015

Teile des Iraks taumeln in einer „Putinmanie“

Schiiten hoffen auf den „Retter vor dem IS“ – Doch eine militärische Intervention Russlands könnte das Land endgültig zerreißen
 
von Birgit Cerha
 
Seit russische Jets in Syrien massive Bombenangriffe gegen Rebellen, darunter auch die Terrormiliz des „Islamischen Staates“ (IS) fliegen, ist unter der schiitischen Mehrheit des benachbarten Irak neue Hoffnung in einer seit Monaten quälenden politischen und militärischen Stagnation entflammt. Kommentatoren sprechen von einer „Putinmanie“, die sich über soziale Netzwerke entlädt. Dort posten Schiiten ihre sehnsuchtsvolle Erwartung des „Hadschi Putin“, der sie von dem Terror des IS erlösen werde. „Putin of Arabia“ nennen ihn manche, oder gar „Putin, der Schiite“, und einige stellen sein Foto anstelle des ihren ins Facebook.

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Mittwoch, 21. Oktober 2015

Russland ist wieder da

von Birgit Cerha
 
Das Land blutet und sein Herrscher reicht Russlands Präsidenten Putin lächelnd, „enorm dankbar“ und zuversichtlich wie schon lange nicht die Hand. Die überraschende Begegnung  im Kreml dokumentiert einen großen Punktesieg Putins in seiner neuen,  aktiven Nahost-Strategie. Er hat Assad durch massive Luftschläge knapp vor der vernichtenden Niederlage durch seine internen Gegner gerettet, egal, ob darunter auch von den USA unterstützte Rebellen sind. Sie alle gelten für ihn als „Terroristen“. Tatsächlich gibt es ja heute nach vier Kriegsjahren und 200.000 Toten kaum noch vertrauenswürdige „Gemäßigte“ am blutigen Schauplatz Syrien – ein Faktum, das die USA nicht eingestehen wollen.

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Massenflucht aus den Trümmern Aleppos

Kann Russlands massiver Luftkrieg mit iranischer Hilfe, trotz der gigantischen humanitären Opfer  Syriens Diktator Assad retten?
 
von Birgit Cerha
 
„Der Himmel ist voll mit Kampfjets und Helikoptern und die Menschen haben panische Angst, Todesangst“, berichtet Dr. Zaidoun al-Zoabi, Chef der „Syrischen Union medizinischer Hilfsorganisationen“ gegenüber dem unabhängigen „Syrischen Beobachtungsbüro für humanitäre Angelegenheiten“ (OCHA). Während Diktator Assad ungewöhnlich zuversichtlich und lächelnd seinem russischen Verbündeten Präsident Putin in Moskau  die Hand schüttelt, finden Zehntausende durch russische Bombardements aus den Vororten Aleppos ins südliche Umland geflüchtete Menschen keine Unterkunft, schutzlos und weitgehend ohne Hilfe und ohne Nahrung der hereinbrechenden Winterkälte ausgeliefert.

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Montag, 12. Oktober 2015

Wen kann der Westen noch in Syrien unterstützen?

Die USA setzen auf die „Demokratischen Kräfte Syriens“  - Wer steckt hinter diesem Konglomerat von Kämpfern und was sind ihre Ziele
 
von Birgit Cerha
 
Die ersten Abwürfe von leichten Waffen, Munition und Kommunikationsgeräten für ausgesuchte syrische Milizen könnten sofort beginnen, verkündet das US-Verteidigungsministerium, nachdem  es  offiziell das Scheitern seines  500 Mio.Dollar Programms zur Ausbildung „gemäßigter Rebellen“ für den Kampf gegen Diktator Assad eingestand  und die Schließung der Trainingslager in der Türkei und Jordanien  anordnete. Im Konglomerat von mehr als 40 rivalisierenden  Gruppen entsteht nun eine neue Allianz, die sich nach US-Wünschen in erster Linie dem Kampf gegen die Terrormiliz des „Islamischen Staates“ (IS) verschreiben soll und dabei mit US-Luftunterstützung rechnen kann. Sie  soll eine Alternative zu den USA  lange geplanten, ideologisch geprüften und ausgebildeten Bodentruppen schaffen.

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Dienstag, 6. Oktober 2015

Aufruf zum Jihad gegen Russland

Putins Intervention in Syrien einigt – vorerst – Dutzende Rebellengruppen, während sie arabische Führer überwiegend in Ratlosigkeit stürzt

Von Birgit Cerha


Nur langsam vermögen sich die nahöstlichen Führer auf die neue strategische Realität einzustellen, die die russische Militärintervention in Syrien in der gesamten Region geschaffen hat. Offiziell hüllt sich ein Großteil der Herrscher in Schweigen, denn keiner will es sich mit der um neuen Einfluss kämpfenden Großmacht von vornherein verscherzen, zumal das Vertrauen in die rivalisierende Supermacht USA einen Tiefpunkt erreicht hat.

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