Montag, 25. Februar 2013

STICHWORT: Irans Atomprogramm 2013

Iran sei der Kapazität zur Produktion von Atomwaffen nur ein wenig nähergerückt, sollte es eine solche überhaupt verfolgen, stellte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in ihrem jüngsten Bericht fest. Die Menge von 20-prozentigem angereichertes Uran, die der Iran derzeit produzieren könne, liege weit unter dem für eine mindestens 90-prozentige Anreicherung notwendigen Potential, das die Herstellung zumindest eines Atomsprengkopfes ermöglicht. Und beinahe die Hälfte der iranischen Vorräte an 20-prozentigem Uran wurden jüngst in Brennstoff für einen Forschungsreaktor umgewandelt, womit dieser nicht für den Bau von Atomwaffen verwendet werden kann. Auf 20 Prozent angereichertes Uran kann technisch deutlich schneller auf die für die Herstellung einer Atombombe nötigen 80 Prozent und mehr angereichert werden. Im Iran ist derzeit nur ein Atomkraftwerk im Einsatz, jenes von russischen Experten fertiggestelltes in Bushehr, das jedoch in den vergangenen Monaten wegen wiederholter Probleme immer wieder seinen Betrieb einstellen musste. Die Fertigstellungsarbeiten der unterirdische Anlage Fodro, der zweiten neben Natanz, die schließlich Uran anreichern soll, sind noch nicht abgeschlossen.
Selbst Irans heftigste internationale Kritiker gestehen ein, dass es keine geheime Anlage im Lande gäbe, die signifikante Mengen von Uran anreichere. Ebenso gibt es keinerlei Beweise dafür, dass der Iran tatsächlich die Grundsatzentscheidung zum Bau von Atomwaffen getroffen hat.
Nach einem jüngsten Bericht des israelischen Geheimdienstes dürfte der Iran frühestens 2015 in der Lage sein, atomare Waffen zu produzieren, später als in diesen Kreisen ursprünglich angenommen. Israelische Agenten führen diese Verzögerung auf gezielte Sabotage (in dem von Israel und den USA offenbar gemeinsam geführten „Schattenkrieg“) zurück, aber auch auf eine offenbar auch auf eine „bewusste Verlangsamung dieses Prozesses“ durch das iranische Regime.
Dennoch fürchten westliche Geheimdienste, Teheran könnte schon bald die „Durchbruchs-Kapazität“ erreichen, jenes Stadium, das es iranischen Nuklearexperten ermöglicht, in kürzester Zeit, vielleicht sogar unentdeckt, genug hochangereichertes Uran zu produzieren, um eine Atombombe zu bauen, sollte das Regime sich zu diesem Schritt entscheiden.