Mittwoch, 12. Dezember 2012

Kommentar: Zu spät für Syrien

von Birgit Cerha

Nach 20 blutigen Monaten und mindestens 40.000 Toten findet die internationale Gemeinschaft – der Westen und die arabische Welt – eine Alternative für das von allen Seiten  terrorisierte Syrien. Die vor wenigen Wochen aus der Taufe gehobene „Syrische nationale Koalition“ (SNK) gilt nun als „legitime Vertreterin“ des syrischen Volkes. Vor eineinhalb Jahren hätte dies wohl die Hoffnung auf eine politische Lösung genährt. Sie ist längst verflogen.  Längst hat die sich stetig steigernde Grausamkeit ihre Eigengesetzlichkeit gewonnen.
Und politische Visionen für ein neues Syrien haben auch diese Oppositionellen – noch immer - nicht zu bieten. Wenigstens, so die Hoffnung, könnte die so dringend nötige internationale Hilfe für die gequälte Zivilbevölkerung nun über die SNK laufen, könnte diese die zivilen Führungsgremien in den „befreiten Gebieten „ stärken. Doch ob sie die Rebellengruppen schließlich unter ihre Kontrolle bringen und einen friedlichen Weg aus dem Gemetzel weisen können, erscheint höchst fraglich. Rache und hemmungsloser Überlebenskampf bestimmen längst das Geschehen.

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