Montag, 17. Mai 2010

LEXIKON: KONFLIKTZONE NIL

Der Nil ist mit 6.670 km der längste Fluß der Welt. Er zieht sich durch zehn Staaten: Äthiopien, wo drei der vier Haupt-Zuflüsse (der Blaue Nil, Sobat und Atbara) entspringen), Burundi, Kongo, Eritrea, Kenia, Rwanda, Tansania, Uganda, Sudan und Ägypten. In Verträgen mit der britischen Kolonialmacht von 1929 und anschließend mit dem unabhängigen Sudan sicherten sich Kairo und Khartum die Nutzung von mehr als 90 Prozent des Wassers, „historische Rechte“, die sie entschlossen sind, nicht aufzugeben. Ägypten und der Sudan sind die einzigen Wüstenstaaten am Nil. Doch auch in den anderen Ländern wächst mit der zunehmenden Klimaveränderung und dem rasanten Bevölkerungswachstum der Durst.
Zwar hat sich Ägyptens Bevölkerung seit den 1960er Jahren auf über 81 Millionen mehr als verdoppelt. Doch auch Äthiopien weist eine der höchsten Wachstumsraten der Welt auf – bis heute und wird schon in fünf Jahren Ägypten übertroffen haben. Laut UN-Statistik dürften bis 2025 in Äthiopien 113 Millionen Menschen leben, im Kongo 110 Millionen, in Ägypten 99 Millionen.

Zwischen 1997 und 2000 stieg der Wasserverbrauch in Ägypten nach offiziellen Angaben von 64 Mrd. auf 72 Mrd. m3 und wird nach Berechnungen in 17 Jahren 86 Mrd. erreichen, Die eigenen Ressourcen aber reichen nur für etwas mehr als 70 Mrd.

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