Was sind Ankaras nächste Ziele? - Die Kurden der Region fühlen sich wieder verraten von den Mächtigen der Welt
von Birgit Cerha
Während türkische Einheiten und die mit ihnen unterstützten
syrischen Rebellen der „Freien Syrischen Armee“ (FSA) immer tiefer in
nordwest-syrisches Territorium vordringen, drohte der türkische
Präsident Erdogan Montag, den Kampf fortzusetzen, bis die
syrisch-kurdische Miliz „YPG“ vernichtet ist. „Terroristen“ nennt er
diese Kurden, die nie Gewalt gegen die Türkei verübt hatten. Türkische
Kampfflugzeuge flogen über dem syrische Grenzgebiet und türkische
Artillerie attackierte YPG-Positionen. Laut Oppositionskreisen nahm die
FSA mit Hilfe türkischer Jets aus der Luft etwa ein Dutzend Dörfer in
der von der „Syrischen Demokratischen Front“ (SDF) kontrollierten Region
südlich von Jarablus ein. Aus 21 Dörfern südlich und westlich dieser
bis zu Beginn der türkischen Militäroperation Mittwoch von der
Terrormiliz des „Islamischen Staates“ (IS) kontrollierten Grenzstadt,
hat unterdessen die FSA die Kurdenmiliz vertrieben. Einige Dörfer
wurden total zerstört. Nach syrischen Oppositionskreisen starben bei
heftigen Kämpfen bisher mehr als 35 Zivilisten. Insgesamt sollen in den
vergangenen vier Tagen 150 Kurden und etwa 60 pro-türkische Kämpfer ums
Leben gekommen sein.
Weiterlesen ...