Donnerstag, 28. März 2013

Libanons Schicksal in Syriens Hand

Immer stärker wird der Libanon in den blutigen Konflikt um die Macht im Nachbarstaat hineingezogen. Wie sehr das Schicksal des Libanons mit jenem Syriens schon seit Generationen verflochten ist, und den kleinen Levantestaat in blutige Kriege stürzte, stellt ein Buch des amerikanischen Politologen William Harris, Professor an der Universität von Otago, eindrucksvoll dar. Wir bringen davon einen Auszug.
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TWILIGHT LEBANON, 1990-2011
By William Harris
 
William Harris’ Lebanon: A History, 600-2011 (Oxford: Oxford University Press, 2011)

This article is an extract from William Harris, Lebanon: A History 600-2011 (Oxford: Oxford University Press, 2011). Surveying Lebanon’s communities through fourteen centuries and the modern country from its origins after 1800, the book closes with today’s downbeat Lebanon.

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Dienstag, 26. März 2013

Syriens Opposition zieht in die Arabische Liga ein

Doch die vom Westen unterstützte  Koalition droht in die Bedeutungslosigkeit zu versinken – Militante Radikale auf dem Vormarsch
 
 von Birgit Cerha

Es sollte ein großer Triumph des im November mit starker amerikanischer Unterstützung gegründeten Dachverbandes der syrischen Opposition, des „Syrischen National-Kongresses“ (SNC), werden, wenn er den seit 16 Monaten vakanten Sitz Syriens beim Gipfel der „Arabischen Liga“ anstelle des Assad-Regimes einnimmt. Doch als der bisherige SCN-Chef, Moaz al-Khatib, Dienstag  zur Eröffnung des Arabischen Gipfels unter Applaus der Teilnehmer eine flammende Rede hielt, konnte er damit nicht den enormen Glaubwürdigkeitsverlust wettmachen, den seine Organisation insbesondere in den vergangenen Tagen erlitten hatte. Wer nun tatsächlich die große Schar der Gegner des schwer bedrängten syrischen Präsidenten anführt, erweist sich zwei Jahre nach Beginn der Rebellion gegen Baschar el Assad als ungelöstes Problem, das das Dilemma all jener ausländischen Mächte, die Assads Gegner unterstützen wollen, nur noch vergrößert.
Khatib hatte sich offenbar starkem Druck aus dem Westen aber auch der wachsenden Schar seiner syrischen Anhänger gebeugt und trotz seines offiziell deklarierten Rücktritts, sowie gleichzeitigem Austritt aus dem SNC am Sonntag, die Delegation zum Arabischen Gipfel angeführt. Ob er sich vielleicht doch noch zu einer Rücknahme seiner Demission überreden lässt, bleibt vorerst ungeklärt.

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Donnerstag, 21. März 2013

Die vergessenen Flüchtlinge des Iraks

Ein großer Teil der mehr als vier Millionen Vertriebenen ist auch zehn Jahre nach Kriegsbeginn einem katastrophalen Schicksal hilflos ausgeliefert
 
von Birgit Cerha
 
Fast täglich dringen alarmierende Meldungen über den anschwellenden Strom von Flüchtlingen aus dem syrischen Kriegsgebiet. Die verzweifelte Not der dem Terror Syriens Entronnenen beginnt erst allmählich das Weltgewissen wachzurütteln. Die syrische Flüchtlingstragödie aber ist nur die jüngste in einer Reihe humanitärer Katastrophen, die die jüngste Geschichte des Mittleren Ostens charakterisiert und die künftige Entwicklungen entscheidend mitbestimmen wird.

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Sonntag, 17. März 2013

Irak: Ein Land im wirtschaftlichen und sozialen Ruin

Washingtons 60-Mrd.-Dollar-Wiederaufbauprogramm scheiterte kläglich – Exzessive  Korruptiion der neuen Führungsschichte blockiert jeden Fortschritt
 
 
Die von den USA  angeführte Militärkampagne zum Sturz des irakischen Diktators Saddam Hussein begann am 20. März 2003. Sie traf ein Land, dessen Ökonomie bereits durch einen 13-jährigen in seiner Intensität und Schärfe einzigartigen internationalen Wirtschaftskrieg zerstört worden war. Die UNO-Sanktionen, 1990 als Folge der irakischen Invasion Kuwaits verhängt,  kamen  einer ökonomischen Belagerung dieses Landes gleich, das einst – ungeachtet des saddam’schen Barbarismus - zu den höchstentwickelten der Region zählte, im Gesundheitssektor etwa genauso wie im Bildungsbereich. Sie ermöglichten dem Diktator hemmungslose Bereicherung, und stürzten Millionen unschuldige Iraker in bittere Armut Ein Viertel aller Kinder unter fünf Jahren waren laut einer Studie des UN-Kinderhilfswerkes Unicef von 1998 chronisch unterernährt und führten zum Tod von etwa 500.000 Neugeborenen und Kleinkindern. Eine ganze Generation von Irakern verlor ihre Zukunft. Die internationale Gemeinschaft, angeführt von den USA und Großbritannien wurde bis heute für diese Verbrechen gegen die Menschlichkeit nicht zur Rechenschaft gezogen.

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Freitag, 15. März 2013

LEXIKON: Irak-Krieg: Fast 200.000 Tote

Der gigantische Preis für den Sturz von Diktator Saddam Hussein
 
„Schrecken und Ehrfurcht“ nannten die USA die massive Bombenkampagne, mit der sie am 20. März 2003 ihren Krieg gegen Iraks Diktator Saddam Hussein startete.  Die Landinvasion amerikanischer und britischer Soldaten begann kurz darauf. Die menschlichen und finanziellen Kosten dieses Krieges werden immer noch gezählt.  Nach einer eben veröffentlichten Studie, genannt „Costs of War Project“,  des „Watson Institute for International Studies“ der amerikanischen „Brown University“ starben zwischen 176.000 und 189.000 Menschen (Iraker, Amerikaner, Briten, Zivilisten und Sicherheitskräfte, Aufständische und Journalisten, sowie Mitarbeiter humanitärer Organisationen)  als Folge dieses Krieges., mindestens 150.000 davon Iraker. Nach anderen Schätzungen mussten zwischen 2005 und 2008  rund 30.000 Iraker die blutigen Kämpfe zwischen arabischen Sunniten und Schiiten und den Terror von Angehörigen des gestürzten Baath-Regimes, sowie des Al-Kaida-Netzwerkes mit ihrem Leben bezahlen. Rund 4.900 amerikanische und 180 britische Soldaten wurden getötet, mehr als 31.000 Angehörige der US-Streitkräfte erlitten Verletzungen, viele davon leiden bis heute unter den Kriegstraumen.

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Irak: Die Illusion von Demokratie und Stabilität

Ein Jahrzehnt nach der US-Invasion zum Sturz Saddam Husseins steckt das Land in einer tiefen, nicht endenden Krise , bleiben die Iraker Gefangene der Angst
 
von Birgit Cerha
 
Zwei Stunden und 15 Minuten nach Ablauf eines Ultimatums an Iraks Diktator Saddam Hussein verkündete US-Präsident George Bush um 04.14 Uhr (mitteleuropäischer Zeit) des 20. März 2003 über das Fernsehen die Eröffnung der „ersten Phase zur Entwaffnung des Iraks“. 50 Stunden zuvor hatte Bush den irakischen Erzfeind ultimativ aufgefordert, mit seinen zwei Söhnen das Land zu verlassen. „All die Jahrzehnte der Täuschung und der Grausamkeiten (gegen das eigene Volk und die Region) sind nun zu einem Ende gekommen“, verhieß der sich so sendungsbewusst präsentierende US-Führer den Irakern und der Welt. Und er schwärmte von einem „Leuchtfeuer der Demokratie und Freiheit“, das vom Zweistromland aus die ganze Region beglücken werde.

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Sonntag, 10. März 2013

„Unsere Feinde in unseren Häusern, Moscheen und Schulen“

Drei Monate vor den Präsidentschaftswahlen im Iran verschärft sich der Machtkampf dramatisch und mit ihm die Repression

von Birgit Cerha

Der Geheimdienst der „Islamischen Republik“, stets hochaktiv, um „Andersgesinnten“ im Volk Angst einzujagen, hat eine Großaktion gestartet. Hauptziel sind wieder einmal die Medienschaffenden im „Gottesstaat“. Allein In den vergangenen fünf Wochen wurden an die 20 Journalisten festgenommen und eine Reihe liberaler Publikationen verboten. Das Geheimdienst-Ministerium wirft den Verhafteten vor, einem mit der britischen BBC verbundenen Spionagering anzugehören. Iranische Menschenrechtsgruppen befürchten nun, einige der Journalisten könnten, wie bereits in ähnlichen Fällen in der Vergangenheit geschehen, durch Folter gezwungen werden, Spionage zu „gestehen“. Laut „Committee to Protect Journalists“ (CPJ) saßen Ende Dezember 2012 45 Journalisten in iranischen Gefängnissen. Der Blogger Sattar Behschti, Sohn des 1981 bei einem Bombenanschlag auf Irans Führung ums Leben gekommenen Vorsitzenden des „Wächterrats“, Ayatollah Mohammed Husseini Beheschti, wurde im November zu Tode gefoltert. Viele Journalisten flüchteten in den vergangenen Monaten ins Ausland.

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Mittwoch, 6. März 2013

Hugo Chavez: „Held der Araber“

Doch in die Trauer um Venezuelas Präsidenten mischt sich im Orient bittere Enttäuschung über die Freundschaft mit Diktatoren
 
von Birgit Cerha
 
Im Nahen Osten wurde er einst bewundernd-liebevoll „Chavez von Arabien“ genannt. Vor allem die Herzen der Palästinenser flogen ihm zu. 2009 deklarierten Mitglieder der Fatah-Partei des Palästinenser-Präsidenten Mahmud Abbas Venezuelas Präsidenten Hugo Chavez zu einem „Symbol des Freiheitskampfes“ aller Völker, die „sich Okkupation widersetzen und gegen sie kämpfen“. Sie stellten ihn auf eine Stufe mit dem legendären Che Guevara. Denn Chavez hatte bei unzähligen Gelegenheiten, immer und immer wieder israelische Repressionspolitik gegen die Palästinenser angeprangert, sie gar als „Genozid“ klassifiziert.

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