Der gigantische Preis für den Sturz von Diktator Saddam
Hussein
„Schrecken und Ehrfurcht“ nannten die USA die massive
Bombenkampagne, mit der sie am 20. März 2003 ihren Krieg gegen Iraks Diktator
Saddam Hussein startete. Die
Landinvasion amerikanischer und britischer Soldaten begann kurz darauf. Die
menschlichen und finanziellen Kosten dieses Krieges werden immer noch
gezählt. Nach einer eben
veröffentlichten Studie, genannt „Costs of War Project“, des „Watson Institute for International
Studies“ der amerikanischen „Brown University“ starben zwischen 176.000 und
189.000 Menschen (Iraker, Amerikaner, Briten, Zivilisten und Sicherheitskräfte,
Aufständische und Journalisten, sowie Mitarbeiter humanitärer Organisationen) als Folge dieses Krieges., mindestens 150.000
davon Iraker. Nach anderen Schätzungen mussten zwischen 2005 und 2008 rund 30.000 Iraker die blutigen Kämpfe
zwischen arabischen Sunniten und Schiiten und den Terror von Angehörigen des
gestürzten Baath-Regimes, sowie des Al-Kaida-Netzwerkes mit ihrem Leben
bezahlen. Rund 4.900 amerikanische und 180 britische Soldaten wurden getötet,
mehr als 31.000 Angehörige der US-Streitkräfte erlitten Verletzungen, viele
davon leiden bis heute unter den Kriegstraumen.
Derartige Folgen jahrelangen Terrors auf die irakische
Zivilbevölkerung hat bislang niemand studiert. In einigen Kriegsregionen
steigen schwere Krankheiten unter der Zivilbevölkerung, insbesondere auch bei
Neugeborenen durch Verseuchung in alarmierendem Maße. Rund
fünf Millionen Iraker hatte der Krieg in die Flucht getrieben, etwa zwei
Millionen davon ins Ausland. Viele sind
bis heute nicht heimgekehrt.
Die USA kostete der Krieg laut „Costs of War Project“ 2,2
Billionen Dollar, die durch Kredite gedeckt wurden. Die Gesamtkosten könnten
somit durch die Zinsen in den kommenden 40 Jahren auf mehr als sechs Billionen
steigen.
Der Irak hat sich von Krieg und den Zerstörungen bis heute
kaum erholt – ausgenommen das autonome Kurdistan. Nach jüngsten Schätzungen der UNO leben mehr
als sieben Millionen Iraker (23 Prozent der Bevölkerung) in absoluter Armut,
sie müssen mit umgerechnet weniger als 2,2 Dollar im Tag auskommen.