Donnerstag, 26. Februar 2015

Kampf gegen ISIS: "Menschliche Solidarität”

Der jordanische Prinz Hassan richtet einen eindrucksvollen Appell an die zivilisierte Welt, den Kampf gegen den Fanatismus des „Islamischen Staates“ nicht auf der Basis von Rache zu führen, sondern auf „einer Ethik menschlicher Solidarität“. Denn, so Hassan, „wahre Sicherheit ist menschliche Sicherheit“. Der Kampf gegen die Urübel in der Region – Armut, Ungerechtigkeit, Perspektivlosigkeit der Jugend – die „unvermeidlichen Produkte post-kolonialen Schutts“ – sei unerlässlich, um solchen Fanatikern wie dem „IS“ den Boden zu entziehen.
Der Intellektuelle und engagierte Humanist Prinz Hassan, 34 Jahre lang Kronprinz Jordaniens, Gründer zahlreicher jordanischer und internationalen Institutionen und Initiativen, setzt sich seit Jahrzehnten intensiv für die Verständigung der Religionen und Kulturen  ein, für den Aufbau einer „Kultur des Friedens“, die jene immer noch dominierende „Kultur des Krieges“ in der Welt ersetzen soll. Wir geben hier seinen Aufruf wieder:
 
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HRH Prince El Hassan bin Talal
 
We Must Fight ISIS by Advancing Ideologies of Human Solidarity
 
 
Posted: 02/11/2015 11:40 am EST Updated: 02/12/2015 3:00 pm EST in Huffington Post
 

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Dienstag, 24. Februar 2015

Das verlorene Erbe der Menschheit

von Birgit Cerha
[Bild: Arba'in in Tikrit]
Internationale Kulturhistoriker verfolgen mit Schaudern, wie die Liste der zerstörten Zeugnissen des einzigartigen Erbes der Menschheit im Irak und in Syrien immer länger wird. Hier eine Zusammenstellung einiger der dramatischsten Verluste:


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In den Fußstapfen von Dschinghis Khan

In rasantem Tempo zerstört der „Islamische Staat“ einzigartige Zeugnisse des größten Kulturerbes der Menschheit, um den „Untertanen des Kalifats“ ihre Identität zu rauben
 
 von Birgit Cerha

[Bild: Stadtmauer von Niniveh]
 
Die humanitären Tragödien, das Grauen, das islamistische Fanatiker in Syrien und im Irak verbreiten, schockiert eine weitgehend ohnmächtige Welt. Die damit einhergehende Vernichtung einzigartiger Zeugnisse des größten Kulturerbes der Menschheit findet vor dem Hintergrund von Massenmord und unendlichem Leid von Millionen Menschen nur geringe Beachtung.  Wiewohl das volle Ausmaß der Zerstörungen in den vom „Islamischen Staat“ (IS) kontrollierten Regionen Syriens und des Iraks nicht erkennbar ist, solange die Terrormiliz dort wütet, stimmen Experten mit UNESCO-Generaldirektorin Irina Bokova überein, dass  noch nie seit Beginn der Zeitrechnung ganze Kulturen in dieser „Wiege der Menschheit“ von solch totaler Zerstörung bedroht gewesen seien, wie heute. „Das gesamte immaterielle Kulturerbe der antiken christlichen Gemeinden, der Yeziden und anderer Minderheiten, deren alte Traditionen mit dem Land verwurzelt sind“, sei in höchstem Maße gefährdet.

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Montag, 16. Februar 2015

IS eröffnet mit Libyen eine neue Front

Die grauenhaften Morde an 21 ägyptischen Kopten zeigen die wachsende Stärke der Terrormiliz im Chaos von Nord-Afrika
 
von Birgit Cerha
 
Und wieder schockt die Terrormiliz des „Islamischen Staates“ (IS) die zivilisierte Welt. Die grauenvollen Morde an 21 ägyptischen Kopten, über Videoaufnahmen aus Libyen, begleitet von Hasstiraden der Täter im Internet verbreitet, zeigen alarmierend, wie IS trotz des von einer Internationalen Allianz unter Leitung der USA geführten Krieges im Irak und in Syrien immer neue Schlachtfelder zu erobern vermag. Terrorexperten sind sich einig der Massenmord an den von IS bisher verschonten ägyptischen Christen und die unverhohlenen Drohungen gegen Franzosen und Italiener, Europas weichem Unterleib, sollen die Eröffnung einer neuen Front nahe an den Toren Europas signalisieren.

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Dem Jemen droht der Staatszerfall

Im wachsenden Chaos von Arabiens ärmsten, doch strategisch wichtigstem Land gewinnt Al-Kaidas gefährlichster Ableger unverhofft neue Chancen
 
von Birgit Cerha
 
Schon oft im Laufe seiner jüngeren Geschichte stand der Jemen, am „Tor der Tränen“ (der wichtigsten Schifffahrtsverbindung vom Persischen Golf, dem Indischen Ozean nach Europa) gelegen, kurz vor dem Sturz in den Abgrund. Doch nun ist die Gefahr real wie kaum zuvor. Dem ärmsten arabischen Land mit seinen 25 Millionen Menschen der Staatszerfall, nachdem die schiitische Huthi-Miliz im September die Kontrolle über die Hauptstadt Sanaa übernommen, vor zwei Wochen ihren de facto Putsch durch die Auflösung der Regierung und des gewählten Parlaments formalisiert und Präsident Hadi – einem engen Verbündeten der USA -  sowie die Kabinettsmitglieder unter Hausarrest gestellt hatte. Sie verkündeten die Gründung eines fünfköpfigen Präsidentschafts- und eines aus 551 Mitgliedern zusammen gesetzten Übergangs-Nationalrates, die das Land regieren und in eine „neue Ära“ der Stabilität und Sicherheit führen sollten. Doch die große Schar der internen und externen Gegner beginnt sich zu formieren. Das politische Chaos droht sehr rasch den Jemen in einen offenen Bürgerkrieg zu reißen, mit gravierenden Folgen weit über die Landesgrenzen hinaus.

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Mittwoch, 4. Februar 2015

Schock in der islamischen Welt

von Birgit Cerha
 
Ungewöhnlich rasch und ungewöhnlich heftig reagierten Mittwoch Führer der arabischen und islamischen Welt auf den barbarischen Mord an dem jordanischen Piloten Al-Kaseasbeh. Lange hatten sich hohe islamische Institutionen über die brutale Gewalt des „Islamischen Staates“ (IS) in Schweigen gehüllt oder diese nur zögernd verurteilt. Doch mit der Verbrennung Kaseasbehs, eines gläubigen Muslimen, hat die Barbarei dieser Terrormiliz eine neue Stufe erreicht, die selbst die seit Jahrzehnten von Kriegen, Gewalt, Terror und staatlicher Repression gequälte Region bis ins Mark trifft.  

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Jordanien schwört „vernichtende“ Rache

Ermordung des Piloten stellt das Königsreich vor die schwerste Herausforderung seit einem Jahrzehnt
 
von Birgit Cerha
 
Tausende Menschen schwenkten Fotos ihres Königs, des ermordeten Piloten Moaz al-Kasasbeh und die jordanische Flagge, als Abdullah II Mittwoch aus den USA in sein zutiefst aufgewühltes Königreich heimkehrte. Diese Demonstration der Treue und Solidarität mit dem haschemitischen Köngshaus muss dem Monarchen hochwillkommen sein in der wohl schwersten Stunde seiner Herrschaft über das kleine, bitterarme Königreich, das der an seinen Grenzen in Syrien und Jordanien wütende „Islamische Staat“ (IS) in tiefe Existenzängste stürzt.

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