Mittwoch, 29. April 2015

Alarmierender Rüstungswettlauf in Nahost

Wie das boomende Waffengeschäft Konflikte entfacht und eine ohnedies instabile Region vollends aus dem Gleichgewicht bringt – „Krieg ist  gut für das Geschäft“
Birgit Cerha

Ägypten massiere Bodentruppen und seine Luftwaffe an der Grenze zu Libyen. Ziel sei die militärische Eroberung Ost-Libyens, das die Terrormiliz des „Islamischen Staates“ (IS) unter ihre Kontrolle gebracht hatte. Der Nahe Osten, so alarmiert das israelische Militärportal „DEBKAfile“, stehe am Rande seines vierten Krieges, nach Syrien, Irak und dem Jemen. Eine Frohbotschaft für die internationale Waffenindustrie.

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Mittwoch, 22. April 2015

Massenelend im libyschen Chaos

Der Zusammenbruch des Staates öffnete die Schleusen für eine menschliche Flut – Bleibt ein kleiner Hoffnungsschimmer?
 
von Birgit Cerha
 
„Verglichen mit westlichen Ländern“ bewiesen die Staaten des Mittleren Ostens und Nordafrikas „eine enorme Gastfreundschaft angesichts einer beispiellosen Flüchtlingskrise“. Vor allem Tunesien, betont der Libyen-Experte Megan Bradley gegenüber dem arabischen Sender „Al-Jezira“, halte seine Grenzen trotz gravierender eigener Probleme stets offen für all jene, die dem libyschen Chaos zu entkommen suchen. Das UN-Flüchtlingshochkommissariat schätzt die Zahl der intern Vertriebenen  auf etwa 400.000, während mehr als eineinhalb Millionen Libyer seit der Ermordung Diktator Gadafis im Oktober 2011 ins Ausland geflüchtet sind. Allein im Vorjahr kamen 2.800 Menschen bei Kämpfen zwischen rivalisierenden Milizen im Lande ums Leben.

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Sonntag, 19. April 2015

Die „nützlichen Idioten“ des „Islamischen Staates“

Unter  Izzat Ibrahim Al-Douris Führung schlossen die Baath-Offiziere Saddam Husseins eine bis heute kaum besiegbare  taktische Allianz mit der islamistischen Terrormiliz im Irak

von Birgit Cerha
Sie nannten ihn wegen seiner Haarfarbe und dem buschigen Bart den „rothaarigen Teufel“. Der laut offiziellen irakischen Quellen Freitag bei einer Offensive der irakischen Armee in der Nähe der Stadt Tikrit getötete Izzat Ibrahim Al-Douri war nicht nur der prominenteste und wichtigste Handlanger des 2006 exekutierten Diktators Saddam Hussein. Er war bis zu seinem – bisher durch DNA noch nicht bestätigten - Tod einer der gefürchtetsten Männer des Iraks. Als hoher Offizier und bedingungslos treuer Stellvertreter Saddams spielte er eine zentrale Rolle bei den blutigen Repressionen von Kurden, Schiiten und arabisch-sunnitischen Oppositionellen. Doch seine eigentliche Bedeutung für das Schicksal des Iraks begann nach dem Sturz der Diktatur 2003 und dem dramatischen Verlust von Macht und Einfluss der arabisch-sunnitischen Minderheit, die über Jahrhunderte eine privilegierte Stellung im Zweistromland genossen hatte.

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Montag, 6. April 2015

„Die Straßen sind mit Leichen übersät“

Ein Land im Würgegriff – Den Jemeniten droht eine humanitäre Katastrophe gigantischen Ausmaßes, während Kämpfe und Bombardements aus der Luft anhalten
 
von Birgit Cerha
 
„In den Spitälern und Gesundheitszentren, die einen Strom von Verwundeten aus weiten Gebieten des Jemens aufnehmen, gehen lebensrettende Medikamente und medizinische Geräte zur Neige. In vielen Teilen des Landes leidet die Bevölkerung unter Mangel an Treibstoff und Wasser, während die Lebensmittelvorräte rasch verbraucht werden. Dutzende Menschen werden täglich getötet und verwundet. Die Straßen von Aden sind mit Leichen übersät und die Menschen fürchten sich, ihre Häuser zu verlassen.“

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