Kann ein russisch-amerikanischer Dialog der blutig-turbulenten Region neue Hoffnung geben?
von Birgit Cerha
Mit einer Mischung aus Erleichterung, schwacher Hoffnung und
quälenden Zukunftsängsten blicken die Herrscher des Mittleren Ostens dem
Wechsel im Weißen Haus in Washington entgegen. Erleichtert sind vor
allem die Autokraten am Persischen Golf oder der ägyptische Diktator
Sisi darüber, dass Obama nun endgültig die Weltbühne verlässt. Der
scheidende US-Präsident hinterlässt in der Region eine Schar von
enttäuschten, ja verbitterten Führern, hatte er doch seiner
Versöhnungsrede an die arabische Welt, mit der er 2009 in Kairo die
durch die aggressive Politik seines Vorgängers George Bush
aufgerissenen Gräben zuschütten wollte, nicht die erhofften Taten folgen
lassen. Das ausgeprägte Bemühen, sich (mit Ausnahme des Libyen-Fiaskos)
nicht militärisch in die mit dem „arabischen Frühling“ 2011
ausgebrochenen Turbulenzen einzumischen, erzürnte vor allem die
jahrzehntelangen Verbündeten, die sich von der Supermacht im Stich
gelassen fühlten, allen voran die arabischen Autokraten am Persischen
Golf.
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