Mittwoch, 29. Juni 2016

Die neue Front des IS

Die Türkei – lange de-facto Erfüllungsgehilfe des „Islamischen Staates“ wird nun als Folge fataler Strategiefehler zu seinem Hauptziel
 
von Birgit Cerha
 
Eine Höchstzahl an zivilen Opfern – das ist das Hauptziel der mörderischen internationalen Strategie der Terrormiliz des „Islamischen Staates“ (IS). Mit 41 Toten und weit über hundert Verletzten zählt der Anschlag auf den Istanbuler Flughafen zum blutigsten der vergangenen Jahre in der Türkei. Und, wiewohl sich bisher niemand zu den Morden bekannte, hegen die türkischen Behörden, wie westliche Experten keine Zweifel, dass diese Bluttaten die Handschrift des IS tragen, professionell geplant und kaltblütig ausgeführt.

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Sonntag, 19. Juni 2016

Falludscha – ein Testfall für Iraks Zukunft

Nach der Befreiung der IS-Hochburg beginnt der Vormarsch auf Mosul – Doch den Irak kann nicht eine militärische, sondern nur eine politische Lösung retten
 
Von Birgit Cerha 
 
Selbst humanitäre Organisationen sind schockiert. Eine „beispiellos Flutwelle“ humanitären Elends ergießt sich nach den Worten von Vertretern des  im Irak engagierten „Norwegische Flüchtlingsrates“ aus Falludscha, der am Wochenende gefallenen Hochburg der Terrormiliz des „Islamischen Staates“ (IS). Allein innerhalb weniger Stunden flüchteten an die 20.000 seit Jahren eingeschlossene Zivilisten aus Falludscha,  nach UN-Schätzungen mehr als 40.000 seit Beginn der Offensive der irakischen Regierungstruppen vor mehr als drei Wochen. Hunderte schwammen über den Euphrat und Zahllose entkamen durch das Abwassersystem der Stadt, nachdem sie zuvor die Hilfe von IS-Kämpfern mit 100 Dollar pro Kopf erkauft hatten. Sie finden in total überfüllten Flüchtlingslagern Zuflucht. Humanitären Organisationen reicht nicht einmal das Geld, um die Traumatisierten und ohnedies Ausgehungerten mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Das Damoklesschwert der Cholera hängt über den Lagern.

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Donnerstag, 16. Juni 2016

Der „Islamische Staat“ in der Defensive

Nach schweren militärischen Rückschlägen in ihren Kerngebieten Syriens und des Iraks sucht die Terrormiliz neue Strategien
 
von Birgit Cerha
 
Die Bluttaten von Orlando und Paris bieten der Terrormiliz des „Islamischen Staates“ (IS)  hochwillkommenen Anlass, sich in einem kritischen Zeitpunkt des Jihadi-Kriegs in Schadenfreude zu weiden und die schwer angeschlagene Moral seiner Kämpfer in Syrien und im Irak zu stärken. Denn nach einer Serie empfindlicher militärischer Rückschläge steckt der IS in seiner tiefsten Krise seit er sich in den vergangenen zwei Jahren von einem regionalen Quälgeist zu einer militärischen Kraft von globaler Relevanz aufgebaut hat.

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