Mittwoch, 26. August 2015

LEXIKON: Syriens vernichtete Kulturschätze

Fünf der sechs in Syrien beheimatete Stätten des Weltkulturerbes sind seit Ausbruch des Krieges 2011 laut UNESCO „signifikant beschädigt“.  Krak de Chevalier, eine der besterhaltenen Kreuzritterburgen der Welt, wurde durch Artillerie und Luftangriffe der syrischen Streitkräfte beträchtlich beschädigt. Bosra, Homs und Aleppo, die zu den ältesten kontinuierlich bewohnten Städten der Welt zählen, liegen größtenteils in Trümmern. Das mittelalterliche Minarett der Umayyaden-Moschee von Aleppo, eine der heiligsten Stätten des Islam, stürzte durch heftige Artillerieangriffe ein. Ein Teil des weltberühmten, historischen Souks mit tausend traditionellen Geschäften ging in Flammen auf.
Die Zitadelle über der Stadt ist schwer beschädigt. Im August sprengte der IS das christliche Kloster Mar Elian aus dem 6. Jh.  Jihadis des IS vernichteten unzählige Kreuze, christliche Symbole und als heidnisch verteufelte Abbildungen, wie etwa ein einzigartiges Mosaik in Rakka (der „Hauptstadt“ des IS) aus dem 6. Jh. Ende des Vorjahres beklagte die UNO die Zerstörung oder Beschädigung von 300 kulturhistorischen Stätten, für Syrien und die Geschichte der Menschheit von unschätzbarem Wert. Doch zugleich stellen Experten klar, dass die Identität der Täter häufig nicht festzustellen sei und dass es Jahre dauern werde, um die wahre Ausmaß dieser schockierenden Verluste zu erkennen.