Der Nil ist mit 6.695 nach dem Amazonas der längste Fluß der Welt.
Er zieht sich durch elf Staaten: Äthiopien, wo drei der vier
Haupt-Zuflüsse (der Blaue Nil, Sobat und Atbara) entspringen. Sie
münden bei Khartum in den Weißen Nil der aus Burundi, Kongo, Eritrea,
Kenia, Uganda, Rwanda, Tansania, Süd-Sudan und Sudan fließt und
gemeinsam durch Ägypten bis zum Mittelmeer. Sein Einzugsgebiet
erstreckt sich über 3,2 Mio. km2, etwa ein Zehntel der Landesfläche
Afrikas. Nur 15 Prozent des Nilwassers kommt aus dem mittelafrikanischen
Seen-Plateau, während der, allerdings „Blaue Nil“ große Teile des
niederschlagsreichen Hochlandes von Abessinien entwässert und 85 Prozent
des Wassers liefert.
160 Millionen Menschen in seinem Einzugsgebiet hängen direkt vom
Nil ab, mehr als 400 Millionen leben in seinen Anrainerstaaten. Einige
von ihnen zählen zu den ärmsten der Welt. Alle sind – allerdings in
unterschiedlichem Maße – für ihre ökonomische und soziale Entwicklung
auf diesen Strom angewiesen.
Ein Vertrag mit Großbritannien, der Kolonialmacht der anderen
Anrainer, sicherte Ägypten 1929 von den jährlich 84 Mrd. m3 Nilwasser
48 Mrd. , der Sudan erhielt vier Mrd. garantiert. Kairo sicherte sich
das Vetorecht gegen alle Bauvorhaben am Oberen Nil und machte davon bis
heute Gebrauch. Nachdem der Sudan 1959 die Unabhängigkeit erhielt,
wurden die Quoten auf 55,5 Mrd. m3 für Ägypten und den Sudan 18,5 Mrd.
erhöht, rund 90 Prozent der Gesamtmenge.
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