Samstag, 22. August 2015

LEXIKON: Konfliktzone Nil

Der Nil ist mit 6.695 nach dem Amazonas der längste Fluß der Welt. Er zieht sich durch elf Staaten: Äthiopien, wo drei der vier Haupt-Zuflüsse (der Blaue Nil, Sobat und Atbara) entspringen. Sie münden  bei Khartum in den Weißen Nil der aus Burundi, Kongo, Eritrea, Kenia, Uganda, Rwanda, Tansania,  Süd-Sudan und Sudan fließt und gemeinsam durch Ägypten bis zum Mittelmeer.  Sein Einzugsgebiet erstreckt sich über 3,2 Mio. km2, etwa ein Zehntel der Landesfläche Afrikas. Nur 15 Prozent des Nilwassers kommt aus dem mittelafrikanischen Seen-Plateau, während der, allerdings „Blaue Nil“ große Teile des niederschlagsreichen Hochlandes von Abessinien entwässert und 85 Prozent des Wassers liefert.


160 Millionen Menschen in seinem Einzugsgebiet hängen direkt vom Nil ab, mehr als 400 Millionen leben in seinen Anrainerstaaten. Einige von ihnen zählen zu den ärmsten der Welt. Alle sind – allerdings in unterschiedlichem Maße – für ihre ökonomische und soziale Entwicklung auf diesen Strom angewiesen.
Ein Vertrag mit Großbritannien, der Kolonialmacht der anderen Anrainer, sicherte Ägypten 1929 von den jährlich 84 Mrd. m3 Nilwasser  48 Mrd. , der Sudan erhielt vier Mrd. garantiert. Kairo sicherte sich das Vetorecht gegen alle Bauvorhaben am Oberen Nil und machte davon bis heute Gebrauch. Nachdem der Sudan 1959 die Unabhängigkeit erhielt, wurden die Quoten  auf 55,5 Mrd. m3 für Ägypten und den Sudan 18,5 Mrd. erhöht, rund 90 Prozent der Gesamtmenge.

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