Samstag, 15. August 2015

Die Kriegsgewinnler


Während die Zahl der zivilen Opfer im Jemenkrieg wächst, gedeiht „Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel“ (AKAH), eine der gefährlichsten Terrororganisation, im blutigen Chaos. Sie gewann eine dringend benötigte Chance, sich von harten Schlägen durch US-Drohnen zu erholen und neu zu gruppieren. Zugleich ermöglichten die Kriegswirren AKAHs Rivalen, dem „Islamischen Staat“, auch im Jemen Fuß zu fassen. In den großen, jeglicher staatlichen Kontrolle entzogenen Gebieten ist nun für beide Platz.
Seit April kontrolliert AKAH mit verbündeten Stammeskämpfern Mukkalla, die fünftgrößte Stadt und einen Teil des Hadramaut, der größten Provinz, die bis zum Kriegsausbruch  ein Drittel der jemenitischen Ölproduktion lieferte. In Mukkalla liegt auch der zweitgrößte Hafen am Indischen Ozean. Das Gebiet wird zunehmend zum zentralen Stützpunkt von AKAH. Unzählige Gesinnungsgenossen, die jüngst aus Gefängnissen ausbrechen konnten, haben hier Unterschlupf und ein Betätigungsfeld gefunden.  Die Jihadis kontrollieren einen Flughafen und einen Militärstützpunkt in der Region, von der aus sie täglich Ziele der Huthis attackieren. Zugleich schlossen sie sich auch Anti-Huthi-Einheiten an. Seit Kriegsbeginn haben saudische Jets AKH-Stützpunkte vom Krieg verschont. Dies weckt den Verdacht, dass Riad diese Jihadis als Verbündete im Kampf gegen die Jihadis willkommen heißt.
 

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