18 Monate Abwesenheit des irakischen Präsidenten hatten eine
empfindliche Lücke hinterlassen – Kann Jalal Talabani einen Weg aus der
„historischen Krise“ finden?
von Birgit Cerha
Lange erwartet, von vielen ersehnt und von noch vielen mehr kaum
mehr erhofft, kehrte Iraks Präsident Jalal Talabani nach 18 Monaten der
Rehabilitation in Deutschland am Wochenende in seine irakisch-kurdische
Heimat zurück. Der Zeitpunkt dieser Heimkehr lässt den Schluss zu, dass
der von einem schweren Schlaganfall gezeichnete Kurde sein
außerordentliches politisches Geschick dem Irak in der vielleicht
schwersten Krise seiner Geschichte und auch den Kurden in einer
schicksalhaften Stunde nicht vorenthalten will. Der irakische Staat
steht nach rasanten Geländegewinnen arabisch-sunnitischer Rebellen unter
Führung der radikalen Jihadisten des „Islamischen Staates“ (IS) am
Rande des Zusammenbruchs, Konflikte zwischen Premier Maliki und der
„Kurdistan Regionalregierung‘“ (KRG) haben sich unlösbar zugespitzt,
während die Hoffnung auf eine immer näher rückende Unabhängigkeit die
Menschen im autonomen Kurdistan in Hochstimmung versetzt.
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