von Birgit Cerha
Noch nie seit dem
Sturz
Präsident Mubaraks 2011 war Ägypten so zornig und so bedrohlich in zwei
unversöhnliche Lager gespalten. Die Gegner der islamistischen Herrscher
belagern den Präsidenten. Wiewohl Mursi seine Gesinnungsgenossen in den
Staatsapparat eingeschleust hat, stehen wichtige Institutionen nicht
auf seiner Seite, die Justiz und die Sicherheitskräfte. Die Polizei
bot oppositionellen Randalierern keinen Widerstand. Damit droht diese
Kraftprobe zwischen den beiden Ägypten außer Kontrolle zu geraten.
Mursi, arrogant von seiner Macht und der Schwäche, Führungs- und
Visionslosigkeit der Opposition überzeugt, hat jede Hoffnung auf
nationalen Konsens verspielt.
Er hat selbst die Sympathie seiner
islamistischen Rivalen, der Salafisten, verloren. Ägypten steht wieder
an einer Kreuzung. Es hat die Wahl zwischen den Moslembrüdern, dem
Militär, den Revolutionären und der schweigenden Mehrheit, die zunehmend
ihre Stimme findet. Alle Seite müssen einen Weg zur
Verständigung suchen, um das Land vom Rand des Abgrunds zu reißen und
die Ansätze einer demokratischen Entwicklung zu retten.
Montag, 1. Juli 2013
Kommentar: Ägypten am Wendepunkt
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