Vier Jahrzehnte lang hat sich das Assad-Regime in Syrien auf zwei Säulen gestützt: Freunderlwirtschaft und Furcht. Die Angst im Volk ist nun geschwunden und Assad steht in einer Entscheidungsschlacht, in der der Gegner – die der Diktatur längst überdrüssigen Untertanen – immer stärker werden können. Doch noch hält Assad einige Karten in diesem blutigen Spiel in Händen: die Angst vieler Syrer vor dem Absturz in Instabilität, ja gar Bürgerkrieg zwischen den zahlreichen Bevölkerungsgruppen, wie sie der Irak so grausig durchlitt; die Angst auch westlicher Mächte vor unabsehbaren Folgen für die gesamte Region, sollte die Herrschaft der Baath zusammenbrechen, all zu eng ist Syrien verstrickt in die regionalpolitischen Konflikte mit Israel und den Palästinensern, Libanon und der schiitischen Hisbollah, Israels Erzfeind; und vor allem: Syrien ist nicht Ägypten, Assad nicht Mubarak, den sein Militär zum friedlichen Rücktritt zwang, um das System, oder wenigstens Teile davon zu erhalten. Syriens mächtige Streitkräfte und unzählige Geheimdienste verbindet mit dem Regime des Diktators eine feste Nabelschnur. Der Untergang Assads wäre auch jener der Offiziere und Geheimdienstchefs und das Ende der privilegierten Herrschaft der alawitischen Minderheit, die zudem noch blutige Rache ihrer überwiegend sunnitischen Repressionsopfer fürchtet. Viele Tausende Gegner des Assad Regimes mussten ihre Opposition in 40 Jahren mit dem Leben bezahlen. Noch hält deshalb die Nabelschnur fest und noch besitzt Assad kurzfristig die Chance die Situation unter Kontrolle zu bringen. Noch gehen nicht Millionen auf die Straßen. Noch hoffen viele Syrer der sich verbal so reformfreudig gebende Herrscher werde endlich den Mut und die Kraft finden, sich gegen die despotische Clique, darunter engste Familienmitglieder, durchzusetzen und ernsthaft den Freiheitssehnsüchten des Volkes zu begegnen. Doch die Zeit drängt. Läßt Bashar die Schergen der Diktatur weiter blutig zuschlagen, könnte der Aufruhr schließlich seine Eigengesetzlichkeit gewinnen
Dienstag, 26. April 2011
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