von Birgit Cerha
Die Hanafi Schule ist die älteste der vier Rechtsschulen des sunnitischen Islam und die liberalste zugleich. Sie wird nach ihrem Gründer, Abu Hanifa ibn Thabit benannt, der um etwa 700 in Kufa, im heutigen Irak, geboren wurde. Er zählte zu den frühesten muslimischen Gelehrten, die versuchten, neue Wege der Interpretation islamischer Lebensregeln einzuschlagen. Zu Lebzeiten wurde Abu Hanifa deshalb missachtet, als ignorant, Erfinder neuer Glaubenssätze und gar als Ungläubiger (kafir) beschimpft. Er wurde gefangen genommen und starb als Folge einer Vergiftung 767 oder 768.
Diese Schule orientiert sich an der menschlichen Vernunft und setzt sich das stete Streben nach dem Besseren als höchstes Ziel. Die Hanafi-Richtung, die weitest verbreitete im Islam, gilt allgemein als tolerant, mit liberaler religiöser Ausrichtung.
Diese Schule juristischen Denkens ist dominierend im arabischen Mittleren Osten, in Indien, Pakistan und Afghanistan,u.a., aber auch in Teilen Zentralasiens, unter Usbeken, Uiguren und Tartaren.
Donnerstag, 25. November 2010
LEXIKON: Hanafi Islam
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