Irans Justizchef Ayatollah Shahrudi befahl Montag ein „rasches und faires“ Berufungsverfahren gegen die amerikanisch-iranischer Reporterin Roxana Saberi. Kurz zuvor hatte Präsident Ahmadinedschad betont, die Samstag wegen Spionage zu acht Jahren Gefängnis verurteilte Journalistin müsse volles Recht erhalten, sich bei dem Berufungsprozeß selbst zu verteidigen. Zugleich mahnte ein Sprecher des Außenministeriums in Teheran US-Präsident Obama, den Fall nicht zu kommentieren, ohne die Unterlagen gesehen zu haben. Saberis Anklage schließe „die illegale Sammlung von Informationen und Nachrichten mit ein“. Obama hatte Sonntag seine „tiefe Sorge“ über das Urteil kundgetan. Ahmadinedschads Reaktion ist ein weiterer Hinweis darauf, dass der Präsident – im Gegensatz zu anderen radikalen Kreisen im Regime – die Chance auf einen Dialog mit dem „großen Satan“ USA nicht zerstören will.