Schnell und komplikationslos verlief der Machtwechsel in
Saudi-Arabien. Kontinuität ist das Motto des neuen Königs Salman. Sie
erscheint dem autokratisch herrschenden Haus Saud zentral, um sein
Überleben in einer gefährlich turbulenten Region zu sichern. Während
sich die demokratische Welt über Brutalitäten empört, die das Regime nur
wenig von den barbarischen Terroristen des „Islamischen Staates“
unterscheidet (Auspeitschung des Bloggers Said Bardawi, 10 Exekutionen
seit Jahresbeginn) weckt Salman keine Hoffnung auf Achtung der
Menschenrechte. Ganz im Gegenteil. Salman hält noch weniger von
Meinungsfreiheit oder Frauenrechten wie Abdullah, der sich nicht gegen
die wahhabitische Geistlichkeit durchsetzen konnte. Salman steht diesen
Radikalen näher nund die Angst, Liberalisierungen könnten die
Todesgefahr durch Islamisten verstärken, nährt die Entschlossenheit zur
gnadenlosen Unterdrückung.
Veränderungen sind auch nicht in der Außenpolitik zu erwarten. Nähe
zu den USA verspricht Salman, aber zugleich hegt er tiefes Misstrauen
gegenüber dem Iran, im Rivalitätskampf um die regionale Vorherrschaft.
Doch Salman gilt auch als ein Mann des Konsenses und könnte in einer
Zeit der Unsicherheit Überraschungen bringen. Die Weltwirtschaft aber
wird mit der Strategie des niedrigen Ölpreises rechnen können, denn das
Haus Saud denkt in Jahrzehnten.
Freitag, 23. Januar 2015
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