Militärische Partnerschaft zwischen den USA und Russland könnte den
Weg zu einer politischen Lösung öffnen – Doch es gilt enorme Hürden zu
überwinden
von Birgit Cerha
Während die syrische Luftwaffe rasch vor Inkraftreten des von
Russland und die USA beschlossenen Waffenstillstandes ihre militärische
Position durch heftige Bombardements zu verbessern sucht, halten sich
humanitäre Organisationen bereit, um ab Montag rasch Hilfsbedürftige im
Kriegsgebiet zu versorgen. Die Feuerpause soll endlich das Leid der
gequälten Zivilbevölkerung mildern. Das ist das deklarierte Ziel, das
US-Außenminister Kerry und sein russischer Amtskollege Lavrov nach
monatelangen Verhandlungen primär erreichen wollen. Unter der
betroffenen Zivilbevölkerung mischt sich die Hoffnung auf eine Atempause
mit tiefem Mißtrauen. Viele befürchten, Diktator Assad werde die
Feuerpause nutzen, um seine Streitkräfte neu zu organisieren und so die
lange umkämpfe Metropole Aleppo wieder vollends unter seine Kontrolle zu
zwingen. Auch dem Assad durch massive Luftbombardements unterstützende
Russland vertraut kaum jemand. Selbst die Autoren des Friedensplans
verhehlen deshalb nicht gewisse Zweifel am Erfolg ihrer Initiative, und
doch könnte sie eine Wende in diesem grauenvollen Gemetzel einleiten.