Religion und Staatsform
90 Prozent der Bevölkerung bekennt sich zum sunnitischen Islam, 10 Prozent gehören der Koptisch-Orthodoxen Kirche an, die auf uralte ägyptisch-pharaonische Wurzeln zurückgeht. 63 % der Sunniten identifizieren sich zuerst als Ägypter und dann als Muslime.
Ägypten ist seit 1953 eine Präsidialrepublik, laut ‚Verfassung von 1971 ein "sozialistischer demokratischer Staat“ ,"Teil der arabischen Nation“. Nach dem Putsch gegen Präsident Mubarak am 13. Februar 2011 setzte der Oberste Militärrat Verfassung ausser Kraft, eine neue Verfassung wurde in einem Referendum im Dezember 2012 gebilligt, wird nun jedoch nach der Absetzung Präsident Mursis am 30. Juni 2013 überarbeitet. Seither herrscht eine Übergangsregierung mit Unterstützung der Armee. Das 2011 und 2012 gewählte Unterhaus und der Senat wurden aufgelöst, die bisherige Staatsform aber (noch) nicht verändert.
Wirtschaft und soziale Probleme
Als Folge der Turbulenzen nach dem Sturz Mubaraks im Feb ruar 2011 stürzte Ägypten in die schwerste Wirtschaftskrise seit den 1930er Jahren, mit einem drastischen Rückgang an ausländischen Investitionen und Touristen. Devisenreserven schrumpften um mehr als 60 % und einem Verlust der ägyptischen Währung gegenüber dem Dollar um mehr als 60 %. Rund 40 % der Ägypter leben unter der Armutsgrenze von zwei Dollar im Tag und ihre Zahlen steigen rasant an. Laut staatlicher Agentur für Statistik ist die Zahl der Arbeitslosen zwischen 20 und 24 Jahren von 33 % im September 2011 auf 39 Prozent angestiegen. Unter den Frauen dieser Altersgruppe liegt die Arbeitslosigkeit bei 60,5 %. 6,8 Millionen Ägypter sind legal im Privatsektor angestellt, 5,9 Millionen im vom Staat. Der informelle Sektor der Wirtschaft beschäftigt – nichtangemeldet – 9,6 Millionen. 13 Millionen junge Ägypter – Männer und Frauen – sind heute unverheiratet und ihre Zahl steigt aufgrund der niedrigen Gehälter und rapide in die Höhe schnellenden Lebenskosten stetig an.
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